Dass die Goldmedaille bei der Mixed-Staffel in der Nordischen Kombination nicht erreichbar ist, war eigentlich schon nach dem Springen klar. Zu groß war der Rückstand von 25 Sekunden auf die überragende norwegische Mannschaft, mit dem die deutsche Staffel ins Rennen ging. "Wir wollten Silber und das haben wir geschafft", sagte Bundestrainer Herrmann Weinbuch nach dem Langlauf.
Weinbuch: "Katastrophe für Nordische Kombination"
Der Wettkampf startete allerdings sehr holprig. Nach den Stürzen von Alessandro Pittin aus Italien und dem Japaner Akito Watabe wurde das Springen vorläufig abgebrochen, eineinhalb Stunden später aber wieder fortgesetzt. Nach knapp 17 Zentimeter Neuschnee wurde der Auslaufhang offenbar nicht gut präpariert, was die Landung erschwerte. "Die Hausaufgaben sind nicht gemacht worden. Es war sehr gefährlich und grob fahrlässig", wütete der Bundestrainer. Für die Nordische Kombination sei es "einfach wieder eine Katastrophe."
Gute Sprünge, aber "keine Bomben"
Als es dann weiter ging, zeigten die Deutschen gute Sprünge, aber "keine Bomben", wie Weinbuch zusammenfasste. "Dementsprechend hatten wir keine Chance gegen Norwegen." Nathalie Armbruster als letzte Springerin brachte Deutschland mit 91 Metern noch einen Platz nach vorne auf Rang drei hinter Norwegen und Japan.
"Taktisch überragender" Schmid bringt Silber ins Ziel
Auf der Langlaufstrecke lieferte das deutsche Team dann aber ab. Vinzenz Geiger stürmte direkt auf Platz zwei und übergab an Jenny Nowak, die, wie auch Vizeweltmeisterin Nathalie Armbruster, die österreichische Staffel auf Distanz hielt. Der Schlussläufer Julian Schmid ließ den Weltcupführenden Johannes Lamparter aus Österreich dann nochmal etwas herankommen. "Ich habe mir noch ein paar Körner übrig gelassen, dass ich das Loch nochmal weiter aufmachen kann", erklärte der Oberstdorfer danach im Interview. Herrmann Weinbuch reagierte euphorisch auf Schmids Lauf. "Julian war überragend, wie er das taktisch gemacht hat gegen Lamparter."
"Langweiliger" ohne das Frauenteam
Bei der WM-Premiere der Mixed-Staffel holt Deutschland damit direkt eine Medaille und auch die Athleten zeigen sich begeistert von dem Wettbewerb. "Mit den Herren ist es richtig schön. Man kann sich viele Tipps holen und es macht einfach richtig Spaß", freute sich Nowak über ihre Nominierung. Nach der WM fliegen die Männer und Frauen aber wieder zu separaten Wettkämpfen. Vinzenz Geiger findet das schade: "Dann wird’s langweiliger, wenn wir nur unter uns sind." Für die 17-jährige Nathalie Armbruster geht es am Montag aber erstmal auf Klassenfahrt nach Berlin.
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