Mit einem 3:1-Sieg gegen Borussia Dortmund hatte sich der FC Bayern München am 31. Spieltag (23.4.2022) uneinholbare zwölf Punkte Vorsprung erspielt und damit den zehnten Meistertitel in Serie gesichert. Der durfte nach zwei Jahren Coronapause wieder auf dem Münchner Rathausbalkon vor Tausenden von Bayernfans (15.5.2022) gefeiert werden. Präsentiert wurde dabei aber nur diese eine Trophäe.
Aus im Viertelfinale der Champions League gegen Villareal
Im Viertelfinale der Champions League waren die Bayern nach einer 0:1-Hinspielniederlage gegen Villareal (12.4.2022) im heimischen Stadion mit einem 1:1 ausgeschieden. "Schon bitter" für den Münchner Trainer Julian Nagelsmann. Und damit nicht genug. Kurz darauf streuten polnische Medien Gerüchte um einen möglichen Wechsel des Mittelstürmers Lewandowski im Sommer zum FC Barcelona.
Lewandowski verabschiedet sich vom FC Bayern München
In der Tat sagte der noch im Januar zum zweiten Mal nacheinander zum Weltfußballer des Jahres gewählte Weltfußballer im Juli nach monatelangem Wirbel endgültig "Servus" und verabschiedete sich nach Spanien. Selbst Machtworte von Vorstandschef Oliver Kahn ("Lewandowski bleibt, Basta") und Präsident Herbert Hainer ("Vertrag ist Vertrag") hatten nichts geholfen.
Sportvorstand Salihamidzic auf Einkaufstour
150 Millionen wurden daraufhin für neue Spieler investiert. Dem zuvor oft gescholtenen, und selten gelobten Sportvorstand Hasan Salihamidzic wurden auf einmal gute Noten bescheinigt. Überraschte er doch jetzt mit der Verpflichtung von Sadio Mané, Matthijs de Ligt, Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui. Ein gewichtiger "Neuner" war jedoch nicht dabei. Mit dem 17-Jährigen Mathys Tel hatten sich die Münchner immerhin ein Offensivtalent geangelt.
Furioser Start in die neue Bundesliga-Saison
Danach starteten die Münchner mit drei Siegen und 15:1 Treffern stark in die neue Saison. Fast sah es so aus, als ob die Offensivkräfte angesichts des fehlenden Weltfußballers auf einmal befreit aufspielen würden und sich die Tore untereinander aufteilten.
Nach Mini-Krise nur noch auf Platz fünf
Ausgerechnet in den Wochen vor dem Oktoberfest kippte jedoch die Stimmung. Nach mehreren Unentschieden in Serie fing sich der Rekordmeister am Wiesn-Auftaktwochenende beim FC Augsburg eine Niederlage ein und befand sich in der Bundesligatabelle auf einmal nur noch auf Rang fünf. Dementsprechend kam beim Festbesuch keine Stimmung auf. Der Vorstandsvorsitzende Kahn unterstrich aber, dass es keine Trainerdiskussion gebe. Und das Team schoss sich zum Oktoberfest-Ausklang mit einem 4:0-Sieg gegen Leverkusen den Frust von der Seele.
Nagelsmann stärkt Choupo-Moting
Allerdings wurde die nach Spanien abgewanderte "Neun" weiter vermisst. Trainer Nagelsmann stellte das System um und brachte Eric Maxim Choupo-Moting als zentralen Stürmer. Und siehe da: Der machte auf einmal seine Tore - der FC Bayern war wieder zurück in der Erfolgsspur. Mit vier Punkten Vorsprung beendeten die Münchner das Jahr nach dem 15. Spieltag als Tabellenführer.
Souveräner Gruppensieg in der Champions League
Dazu beendeten sie die Champions-League-Gruppenphase mit der Maximalausbeute von 18 Punkten und der beeindruckenden Tordifferenz von 18:2 als souveräner Gruppensieger. Den machten sie nach einem 2:0 zu Hause ausgerechnet gegen den abgewanderten Lewandowski mit dem 3:0 in Barcelona klar. Damit trugen sie außerdem zum Ausscheiden der Katalanen nach der Gruppenphase bei.
Auch im Pokal weiterhin dabei
Und im Gegensatz zur Vorsaison, in der der FC Bayern im DFB-Pokal bereits in der zweiten Runde ausgeschieden war, ist er in diesem Wettbewerb im neuen Jahr noch im Achtelfinale vertreten. Am 1. Februar geht es gegen den 1. FSV Mainz 05.
Frust und Verletzungen bei der WM in Katar - und der Neuer-Ausfall
Allerdings mussten die Münchner kurz vor Jahresende unter anderem durch die Weltmeisterschaft in Katar noch einige bittere Pillen schlucken. Mehr noch als die Enttäuschung bei den DFB-Kickern schmerzten die schweren Verletzungen von Mané und Lucas Hernández. Und als wäre das noch nicht genug, brach sich Manuel Neuer beim Skifahren das Bein und fällt für den Rest der Saison aus.
Das neue Jahr beginnt also gleich wieder mit besonderen Herausforderungen. Vor allem in der Königsklasse. Da erwartet die Münchner im Achtelfinale mit Paris St. Germain (14.2.2023, 21.00 Uhr) ein Hochkaräter.
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