Bei den Veranstaltungen zum Jubiläum "50 Jahre Olympische Spiele" werden in München wieder die knallbunten Plakate aus dem Jahr 1972 mit den 21 olympischen Sommersportarten zu sehen sein. Sie gehören zu den wichtigsten erhaltenen Zeugnissen des Erscheinungsbildes der Spiele. Die Bogenschützin Irene Lehner ist auf dem Plakat für ihre Sportart gut zu erkennen. Entworfen hat es die Grafikerlegende Otl Aicher.
Das Bogenplakat 1972 (re.)
Grundlage: eine Fotografie aus dem Jahr 1967
Das Originalbild entstand sogar noch früher. Während einer Trainingseinheit im Jahr 1967 hatte der Reporter und renommierte Sportfotograf Max Mühlberger die Sportlerin des 1. Münchner Bogenclubs (1. MBC) abgelichtet. Im Vordergrund stand der vielfache Deutsche Meister Siegfried Ortmann. Der war - ganz im Gegensatz zu Lehner - Mitglied der Olympiamannschaft.
"Auf 70 Meter habe ich den deutschen Rekord geschossen, da waren am Bogen noch keine Stabis (Anm. d. Red.: Stabilisatoren) dran. 1969 bin ich dann Deutsche Meisterin geworden." Irene Lehner
Das Originalfoto aus dem Jahr 1967
Lehner war beim olympischen Bogenschützen-Turnier nicht dabei
Die Porträtierte hingegen hatte es selbst nicht zum Turnier im Englischen Garten geschafft. Sie war zwar drei Jahre lang die unangefochten führende deutsche Bogensportlerin, Deutsche Meisterin und nahm an Europameisterschaften teil. Nachdem ihr Sohn im Jahr 1970 bei einem schweren Mopedunfall schwer verunglückte, schaltete sie einen Gang zurück und beendete die aktive sportliche Karriere. Stattdessen gründete sie gemeinsam mit ihrem Ehemann den Bogenclub Hofolding südlich von München, in dessen Vorstand sie 40 Jahre lang wirkte.
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