Uli Hoeneß
Bildrechte: picture-alliance/dpa

Uli Hoeneß: "Auch wenn er als CEO die Erwartungen nicht erfüllt hat, steht meine Tür für Oliver immer offen."

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Hoeneß legt nach: Kahn als CEO "im Nachhinein" ein Fehler

Der FC Bayern kommt nicht zur Ruhe. Während der geschasste Ex-Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn Gesprächsbereitschaft signalisiert und versöhnliche Töne anschlägt, tritt Vereinspatron Uli Hoeneß nach, hofft aber dennoch auf eine Trennung im Guten.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Beim FC Bayern gibt es nach der nicht einvernehmlichen Trennung des FC Bayern von CEO Oliver Kahn weiter Gesprächsbedarf zwischen den Beteiligten. Noch läuft die Kommunikation allerdings via Medien ab.

Nachdem Torwart-Ikone Kahn seinem Unmut über den Rauswurf am Samstag direkt per Twitter noch Luft gemacht hatte, schlug der 53-Jährige zwei Tage später immerhin via "Bild" wieder versöhnliche Töne an. "Wir werden uns - wenn alles abgekühlt ist - zusammensetzen und in Ruhe über alles sprechen", kommunizierte Kahn Richtung Vereinsführung. 

Ob das so bleibt, ist offen. Denn Vereinspatron Uli Hoeneß ließ am Montag in einem Interview mit dem "Kicker" wissen, dass "im Nachhinein" betrachtet, es ein Fehler gewesen sei, den einstigen Kapitän zum CEO zu machen, so Hoeneß, "das muss man so sagen."

Kahn-Berater verantwortlich für schlechte Stimmung

Kahn sei "ein hochintelligenter Mann, der Austausch mit ihm macht Spaß", führte Hoeneß aus, aber: "Die große Enttäuschung liegt darin, dass ich gedacht habe, er könnte das Amt qua seiner Persönlichkeit allein ausfüllen, doch er hat sich stattdessen mit seinen Beratern umgeben." Diese sieht Hoeneß verantwortlich für "die katastrophal schlechte Stimmung" im Klub.

Trotz allem hofft Hoeneß jetzt, dass man mit Kahn doch noch im Guten auseinandergeht und betont: "Ich habe großen Respekt vor der Person, als Spieler hat er viel geleistet. Auch wenn er als CEO die Erwartungen nicht erfüllt hat, steht meine Tür für Oliver immer offen."

Entscheidung wäre auch bei drei Titeln so gefallen

Der 71-Jährige stützte zudem die Darstellung von Präsident Herbert Hainer zur Trennung von Kahn, der dieser widersprochen hatte. "Es war kein angenehmes Gespräch", erzählte Hoeneß. Kahn habe sich verbal auf den neuen Chef Jan-Christian Dreesen eingeschossen. Deshalb habe man ihm nahegelegt, nicht mit zum "Finale" nach Köln zu reisen. Die Trennung hatte laut Hoeneß nichts mit dem Ausgang der Saison zu tun. "Wir hätten auch bei drei Titeln so gehandelt, die Entscheidung musste so getroffen werden."

Neuer Sportvorstand bis spätestens Weihnachten

Mit der Suche nach einem Nachfolger für den ebenfalls geschassten Sportvorstand Hasan Salihamidzic will sich der FC Bayern indes Zeit lassen. Laut Hoeneß soll er bis spätestens Weihnachten gefunden sein. Gesucht werde "ein grobes Kaliber", kündigte Vereinspräsident Hainer. "Wir sind schon unterwegs, wir haben Ideen."

Die sollen zusammen mit Hoeneß, Dreesen und dem früheren Boss Karl-Heinz Rummenigge, der am Dienstag in den Aufsichtsrat einziehen soll, umgesetzt werden. Das Quartett will zudem in enger Absprache mit Trainer Thomas Tuchel zunächst auch die Kaderplanung übernehmen.

"Hier ist Bayern": Der neue BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!