Man könnte meinen, Golf sei in Zeiten der Corona-Krise das perfekte Hobby. Einzelsport im Freien und der vorgeschriebene Mindestabstand ist meist schon auf natürliche Art gegeben. Das Wetter ist seit Wochen herrlich und dennoch: Auch Golfer haben das Nachsehen, der Breitensport ist wegen der Corona-Pandemie derzeit komplett verboten. Währenddessen jedoch darf der Profifußball schon wieder trainieren. Zwar mit Sicherheitsauflagen, dennoch: Das Einhalten des Sicherheitsabstands ist beim Fußball weitaus schwieriger als beim Golfen. Hier gibt es keine Zweikämpfe mit Körperkontakt.
Zweifel an politischer Glaubwürdigkeit
Der Golfclub Starnberg ging als gutes Beispiel voran und erarbeitete sofort ein Hygienekonzept. Dennoch ziehen Freizeitsportarten wie Golf, wo das Infektionsrisiko gegen null geht, gegenüber dem Profifußball als geschäftsorientierten Sport den Kürzeren. Werner Proebstl, Präsident des Golfclubs Starnberg, hat damit so seine Probleme, gerade in Bezug auf Geisterspiele. "In der Bundesliga hat die Politik wahnsinnig viel Glaubwürdigkeit verloren, die sie am Anfang gewonnen hat“, so Proebstl. Damit teilt er die Meinung des Deutschen Golf Verbands (DGV). Dieser kritisierte die Verlängerung des Verbots bis Anfang Mai. Nach Auffassung des Verbands seien Golfplätze mit Parks vergleichbar, Golfspieler würden ihren Sport dort weit voneinander entfernt ausüben.
Chance für Entspannung
Die Golfer können momentan also nur in Erinnerungen schwelgen. Doch Martin Kaymer sieht auch die positiven Seiten. "In so einer Situation sehe ich eine Chance, diesmal ein bisschen zu entschleunigen und alles ein bisschen langsamer anzugehen“, so Deutschlands bester Profigolfer.