Alles schien so "normal": Der überlegene Spitzenreiter München machte zu Beginn auch in Wolfsburg Druck. Dann aber standen fünf Münchner im Strafraum (8.) einfach nur herum und schauten zu, wie Daniel Didavi per Kopf den Führungstreffer für die Wolfsburger erzielte. In der Folgezeit wirkten die Münchner so, als ob sie vom Kopf her schon beim Champions-League-Spiel gegen Besiktas am Dienstag wären. Dazu tat die Mega-Rotation mit acht Neuen ihr Übriges, geblieben waren vom vergangenen Spiel nur Sven Ulreich, Arjen Robben und Franck Ribéry. Erst kurz vor Schluss brachte die Einwechslung von Thomas Müller und Robert Lewandowski den Münchnern den insgesamt unverdienten Erfolg.
Für den VfL war es ein Auftakt nach Maß. Den Münchnern hingegen fehlte es an Konsequenz und Zielstrebigkeit. Bayern hatte über 70 Prozent Ballbesitz, aber Wolfsburg hatte die Führung und gewann die Zweikämpfe. Der Rekordmeister versuchte sich mit Freistößen: Aber Arjen Robben konnte (15., 23.) keine verwertbaren Bälle schlagen, auch eine Ecke (34.) verpuffte. Die Halbzeit-Führung für die Wölfe gegen überlegene, aber ideenlose Münchner ging völlig in Ordnung.
Erst Müller erzwingt den Ausgleich, Lewandowski chippt zum Sieg
In der zweiten Hälfte ging die mangelnde Chancenverwertung der Münchner lange weiter. Arjen Robben konnte einen Elfmeter (55.) nicht verwandeln. Der VfL-Keeper Koen Casteels ahnte die Ecke und lenkte den Ball an den Pfosten ab. Auch eine Direktabnahme von Corentin Tolisso (59.) landete in den Armen des Wolfsburger Torhüters. Erst der Wechsel Thomas Müller für Thiago (62.) brachte zumindest den Ausgleichstreffer. Er bediente Robben, der passte (64.) auf Sandro Wagner, der zum 1:1 einnicken konnte. Runde zehn Minuten vor Spielende kam für den Torschützen noch der Torjäger Robert Lewandowski. Und der traf in der Nachspielzeit per Elfmeter zum glücklichen 2:1.Sieg.