Jan-Christian Dreesen  und Oliver Kahn
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Jan-Christian Dreesen und Oliver Kahn

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Gerüchteküche brodelt: Beerbt Dreesen Kahn als Bayern-Boss?

Vor der mit Spannung erwarteten Aufsichtsratssitzung des FC Bayern am kommenden Dienstag brodelt die Gerüchteküche: Finanzchef Jan-Christian Dreesen wird als Kandidat für eine mögliche Nachfolge des kritisierten Oliver Kahn gehandelt.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Zahlreiche Medien berichten darüber, dass Jan-Christian Dreesen ein heißer Kandidat für die Nachfolge des in der Kritik stehenden Oliver Kahn als Vorstandschef des FC Bayern sein soll. 

Mit dem Banker auf dem Vorstandsstuhl würden beim FC Bayern auch Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge wieder mehr mitreden. Denn der 55-Jährige gilt als Vertrauter des mächtigen Ehrenpräsidenten und Aufsichtsrats. Gleiches gilt für den langjährigen Bayern-Vorstandschef Rummenigge, der weiter regelmäßiger Gast bei Spielen in der Arena ist.

Über Dreesens Zukunftspläne ist nichts bekannt

Nachdem der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dreesen bereits vor acht Monaten erklärt hatte, seine "persönlichen Ziele noch einmal neu definieren" zu wollen, und seinen Abschied nach über zehn Jahren als Vorstand für das Saisonende angekündigt hatte, ist nicht öffentlich bekannt, wo seine berufliche Zukunft liegen soll. Zuletzt wurde er auch als neuer Chef der Deutschen Fußball Liga (DFL) in gehandelt. Sein Nachfolger als Finanzvorstand beim FC Bayern wird der bisherige Banker Michael Diederich. 

Dass Dreesen vor dem 1:3 der Münchner am Samstag gegen RB Leipzig nicht offiziell im Stadion verabschiedet wurde, erweiterte den Raum für Spekulationen. Die Partie verfolgte er auf der Tribüne an der Seite der Vorstandskollegen Kahn und Hasan Salihamidzic.

Aufsichtsratssitzung wird mit Spannung erwartet

Klarheit dürfte erst die Aufsichtsratssitzung am 30. Mai schaffen. Auf der Tagesordnung stehen auch "Vorstandsangelegenheiten". Heißt: Es geht um die Zukunft von Kahn (Vertrag bis 2024) und Salihamidzic (2026) - völlig unabhängig vom Ausgang der Saison, wie Hainer betonte. "Wir trennen zwischen dem Sportlichen und dem, was wir betriebswirtschaftlich und personalpolitisch machen müssen", sagte er.

Dreesen gehört seit Februar 2013 dem Vorstand der FC Bayern AG an. Seit 2014 fungiert er als stellvertretender Vorsitzender. Er verantwortet den Finanzbereich. Der 55-Jährige ist bei den kritischen Fans durchaus beliebt. Seit seinem Amtsantritt verkündete er Jahr für Jahr Gewinne. Bei seinem letzten Auftritt als "Zahlen-Mann" auf der Jahreshauptversammlung im Herbst 2022 wurde er mit stehenden Ovationen verabschiedet.

Mit Dreesen hätten Hoeneß und Rummenigge wieder mehr Einfluss

Sollte der von Vereinspräsident Herbert Hainer angeführte Aufsichtsrat nun tatsächlich das Aus der im Sommer 2021 begonnenen Amtszeit von Kahn als Vorstandschef besiegeln, wäre Dreesen eine Lösung, die Hoeneß und Rummenigge guten Einfluss auf ihren Herzensverein ermöglichen würde. Und es wäre vor allem eine Lösung, die dem Verein Zeit verschaffen könnte für neue Personal-Varianten.

Eine Übergangslösung gab es beim FC Bayern übrigens schon mal in einem anderen Amt. Karl Hopfner vertrat seinen langjährigen Weggefährten Hoeneß von 2014 bis 2016 als Präsident, als der den Posten wegen seines Gefängnisaufenthalts vorübergehend nicht ausüben konnte. Hoeneß kehrte später an die Vereinsspitze zurück und ebnete dann dort den Weg für seinen Nachfolger Hainer.

Mit einem Vorstandschef Dreesen würde der FC Bayern freilich von seiner ungeschriebenen Regel abrücken, dass als Chef an vorderster Front ein namhafter Ex-Fußballer auftreten soll.

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