Karl Geiger
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Geiger nach Oberstdorf: "Der erste Schritt ist gemacht"

Auch wenn das deutsche Team um Karl Geiger bei der diesjährigen Vierschanzentournee nicht zum Favoritenkreis zählt, feierten die DSV-Adler einen größtenteils gelungenen Auftakt in Oberstdorf. In der Tourneewertung ist noch alles möglich für Geiger.

Vierter Platz beim Heimspiel in Oberstdorf zum Auftakt in die Vierschanzentournee. Viel besser hätte das erste Springen nicht laufen können für Karl Geiger. Da lässt sich der heutige freie Tag gleich viel besser genießen. "Der erste Schritt ist gemacht, es geht in Garmisch weiter. Aber jetzt fällt das erste große Spannungslevel erstmal ab", zeigte sich der 29-Jährige erleichtert nach dem Wettkampf.

25.000 Zuschauer in Oberstdorf

Auch die Zuschauer hatten ihren Anteil am Erfolg des Oberstdorfers. 25.000 waren an die Schattenbergschanze gekommen und trieben besonders Karl Geiger und Andreas Wellinger zu Top-Ergebnissen. Die Stimmung könne man gar nicht ausblenden, sagte Geiger im ARD-Hörfunk nach dem Auftakt. "In den Tunnel komme nicht mal ich rein."

Vor dem zweiten Durchgang musste Geiger lange warten und nutzte die Zeit: " Ich habe einfach mal einen Blick schweifen lassen und mal in die Leute geschaut und habe dann gesagt, wie cool ist das, dass man hier springen darf." Er sei "sehr zufrieden mit dem Tag".

Podium wäre schön gewesen

Bis ganz nach oben - nämlich aufs Podium - reichte es aber nicht für Geiger an diesem Abend in Oberstdorf. "Podium wäre schon schön gewesen, es war auch knapp, aber andererseits, die Sprünge waren gut. Es ist bis auf Platz eins alles in Schlagdistanz. Einfach weitermachen!", gab der 29-Jährige schon die Richtung für die nächsten Tage vor. Der Norweger Halvor Egner Granerud (312,4 Punkte) flog allen davon und sich einen deutlichen Vorsprung vor den beiden Polen Piotr Zyla (299,0) und David Kubacki (294,9) heraus. Nur knapp dahinter in der Tourneegesamtwertung liegt Geiger mit 293,6 Punkten.

Zweitbester Deutscher wurde der Ruhpoldinger Andreas Wellinger auf dem sechsten Platz (285,2). "Ganz nüchtern betrachtet, hat für die Konstanz in den letzten Wochen noch einiges gefehlt. Da hab ich einen riesen Schritt gemacht und deswegen bin ich auch sau zufrieden."

Mindestens genauso glücklich war Philipp Raimund, der bei seiner Tournee-Premiere gleich mal auf den vierzehnten Rang sprang. Stephan Leyhe (20.) und Constantin Schmid (29.) schafften es noch unter die besten 30.

Trost für Eisenbichler

Während Karl Geiger ein Heimspiel nach Wunsch erlebte, wurde das Auftaktspringen der Vierschanzentournee für Zimmernachbar Markus Eisenbichler zum Albtraum. Der Siegsdorfer verpasste den Finaldurchgang und zeigte sich nach seinem Sprung auf 115 Meter ratlos: "Die Verfassung stimmt hinten und vorne nicht. Ich muss mit den Trainern reden, ob es noch Sinn macht, mich weiter zu quälen, weil es ist gerade einfach extrem bitter", so der 31-Jährige.

Trost kam von Teamkollege Geiger. "Wenn das Selbstverständnis und das Selbstvertrauen nicht so da ist, wird's auch zum Wettkampf schwer." Eisenbichler sei ja älter als Geiger, also "er wird das schon einzuschätzen wissen", so der Oberstdorfer.

Vorfreude aufs Neujahrsspringen

Vielleicht läuft es für Eisenbichler ja auf der Schanze in Garmisch-Partenkirchen (Neujahrstag, 14.00 Uhr im BR24 Sport Livecenter) besser. Geiger freut sich auf eine "Gleiterschanze", an der er sich früher öfter mal "die Zähen ausgebissen" habe. Mittlerweile weiß er aber auch damit umzugehen.

Karl Geiger bei seinem Sprung im 2. Durchgang.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Daniel Karmann

Karl Geiger bei seinem Sprung im 2. Durchgang.

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