Vom Flughafen Wnukowo soll um 12.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MESZ) der Sonderflug LH 343 zurück nach Deutschland starten. Um 14.25 Uhr ist die Landung der WM-Verlierer in Frankfurt geplant. Dort soll es dann, bevor alle auseinandergehen, nochmals Reaktionen von Verantwortlichen geben. Wer spricht, teilte der Verband nicht mit.
Debatte um Zukunft des deutschen Fußballs
Die Debatten um die Zukunft des deutschen Fußballs, etlicher Spieler und natürlich auch des "geschockten" Langzeit-Bundestrainers Joachim Löw sind allerdings schon vor der Rückreise entbrannt.
Löw hatte direkt nach dem K.o. in Kasan Bedenkzeit erbeten: "Wie es jetzt weitergeht - da muss man mal in Ruhe darüber reden. Für mich ist das jetzt noch ein bisschen zu früh", sagte er.
Verbandschef Grindel hatte Vertrag mit Löw noch vor WM verlängert
Verbandschef Reinhard Grindel nahm sich zunächst einmal aus der unmittelbaren Verantwortung. Er erwartet vielmehr Antworten von Teammanager Oliver Bierhoff und Löw. "Es ist nicht Aufgabe des Präsidenten, das Aus zu analysieren. Da würde ich mich überheben", sagte Grindel. Grindel hatte den Vertrag mit dem 58 Jahre alten Löw erst vor dem Turnier in Russland bis zur nächsten WM 2022 verlängert, weil die DFB-Führung in ihm den "geeignetsten Kandidaten" für den Umbruch von der goldenen Weltmeister-Generation zur "tollen jungen Truppe" des erfolgreichen Confed Cups 2017 gesehen habe. Ein Vorrunden-Aus bei einer WM gab es in der DFB-Geschichte noch nicht.
Bierhoff: "Es wird alles hinterfragt"
Vom Debakel in Russland sind alle geschockt. Jetzt gilt es, einige Dinge auf den Prüfstand zu stellen. "Es war ja in der Vergangenheit immer so, dass Turniere Zeitpunkte waren für Veränderungen", sagte Mittelfeldspieler Toni Kroos ganz allgemein. "Es wird alles hinterfragt", sagte Bierhoff. Mats Hummels hatte nach dem WM-Vorrunden-Aus noch via Twitter ein kurzes "Sorry" in die Welt geschickt. Für Kapitän Manuel Neuer wäre bei einem Achtelfinaleinzug das Ausscheiden nur um eine oder maximal zwei Runden aufgeschoben gewesen. "Selbst wenn wir weitergekommen wären, hätte, glaube ich, jeder gerne gegen uns gespielt", äußerte der Torwart.