Kombinierer Eric Frenzel beendet seine Karriere
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Kombinierer Eric Frenzel beendet seine Karriere

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Frenzel beendet Karriere: "Ein schöner Moment, um abzutreten"

Dreimal Olympiasieger, siebenmal WM-Gold, fünfmal Gesamtweltcupsieger: Mit Eric Frenzel beendet einer der erfolgreichsten Kombinierer der Geschichte seine Karriere.

Der dreimalige Kombinations-Olympiasieger Eric Frenzel beendet seine Karriere. "Es ist jetzt ein schöner Moment, um abzutreten", sagte der 34-Jährige, der im oberpfälzischen Flossenbürg lebt, der FAZ (Freitagausgabe).

Eric Frenzel: "Jetzt ist es gut"

Frenzel ist einer der überragenden Figuren in der Geschichte der Nordischen Kombination. 17 Jahre startete er im Weltcup - nun ist Schluss. Der gebürtige Sachse feierte von 2013 bis 2017 fünf Gesamtweltcupsiege in Folge, wurde 2014 Einzel-Olympiasieger und war lange Rekord-Weltmeister. Die fünf Jahre, in denen es kein Vorbeikommen an Frenzel zu geben schien, brachten ihm den Spitznamen: "König der Kombinierer" ein.

Auch wenn es danach im Weltcup nicht mehr so richtig klappen wollte, war auf Frenzel bei Großveranstaltungen stets Verlass. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 gewann er gegen alle Erwartungen zweimal Gold und einmal Bronze. Und auch bei den Weltmeisterschaften 2019, wo er ebenfalls zwei Goldmedaillen sowie eine Silbermedaille holte, überraschte er Konkurrenz und Fans.

Olympia 2022: Happy End nach Corona-Quarantäne

Bei den Olympischen Spielen 2022 wollte Frenzel es noch einmal allen beweisen. Doch eine Corona-Infektion hinderte ihn an der Teilnahme bei Einzelwettkämpfen. In einem kleinen Zimmer in Quarantäne musste er sich auf engstem Raum fit halten - alles für seinen Start im Team.

Den Zieleinlauf seiner Teamkollegen, der die Silbermedaille sicherte, bekam Frenzel nicht mit. Völlig entkräftet war er im Ziel zusammengebrochen und wurde behandelt. Ein Rennen, das zeigte, das in dem stets freundlich und zurückhaltenden Frenzel ein unnachgiebiger Kämpfer und Sportler steckt.

"Es hat zum Schluss alles noch mal gepasst"

Vor eineinhalb Wochen konnte man Frenzel dann ein letztes Mal bei einem Großereignis jubeln sehen. Frenzel hatte in Planica durch Silber mit der Staffel seine 18. WM-Medaille geholt - mehr hat kein anderer. "Diese Medaille", so Frenzel, "war mein letztes sportliches Ziel. In Planica hat sich für mich der Kreis geschlossen. Es hat zum Schluss alles noch mal gepasst. Jetzt ist es gut. Ich brauche nicht noch mehr Bestätigung."

2007 war Frenzel erstmals im Weltcup gestartet, er wurde zweimal Olympiasieger im Einzel (2014 und 2018) und einmal mit dem Team (2018). Er holte siebenmal WM-Gold, fünf Weltcup-Gesamtsiege nacheinander (2013 bis 2017) und gewann 54 Weltcup-Rennen. Als Rekordweltmeister löste ihn in Planica Jarl Magnus Riiber (Norwegen/8) ab. Zuletzt hatte bereits Hermann Weinbuch nach dem letzten WM-Rennen bestätigt, dass er nach 27 Jahren als Bundestrainer der Nordischen Kombinierer aufhört.

Frenzel will "ein glückliches und zufriedenes Leben führen"

Nach der aktiven Laufbahn will Frenzel seine Erfahrungen weiter in der vom Olympia-Aus bedrohten Sportart einbringen. "Ganz von der Bildfläche zu verschwinden, kann ich mir nicht vorstellen. Dazu liebe ich die Kombination viel zu sehr", betonte er. Privat wünscht sich der Vater von zwei Söhnen und einer Tochter abseits der Schanzen und Loipen, "dass wir als Familie weiterhin gesund bleiben, gute Entscheidungen treffen und ein glückliches und zufriedenes Leben führen werden". 

Zwei Auftritte bleiben Frenzel noch. Am kommenden Wochenende starten die Nordischen Kombinierer in Oslo, ehe es zum Saison-Finale Ende März im finnischen Lahti geht. Es wird der letzte Auftritt von Eric Frenzel, ein letztes Mal wird der König der Kombinierer im Weltcup starten.

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