Frankreich ist nach dem 2:0-Sieg gegen das afrikanische Überraschungsteam aus Marokko der zweite Finalist der Fußball-WM 2022 in Katar. Der Gegner ist Argentinien, zum ersten Mal stehen sich beide Teams in einem Endspiel gegenüber.
Zum elften Mal heißt es in einem WM-Finale Südamerika gegen Europa. Und die Statistik spricht klar gegen die europäischen Teams: Nur drei Siege gab es, zehn Mal hatten Mannschaften aus Südamerika die Nase vorn. Was Frankreich aber Mut machen könnte: Beim letzten Duell Südamerika vs. Europa setzte sich mit Deutschland im WM-Finale 2014 ein Team aus Europa durch.
Argentinien und der "Final-Fluch"
Zudem ist Argentinien kein Spezialist für Finalspiele. Zum sechsten Mal erreichte die "Albiceleste" das WM-Endspiel. In den bisherigen fünf Anläufen gab es nur zwei Siege und drei Niederlagen. Der letzte Titelgewinn: 1986 - damals in Mexiko angeführt von Diego Maradona beim 3:2-Finalsieg gegen Deutschland. 36 Jahre wartet Argentinien also schon auf WM-Titel Nummer drei.
Frankreich mit breiter Brust
Frankreich kann dagegen beim Blick auf die Statistik Hoffnung schöpfen. Die "Équipe Tricolore" ist in der jüngeren Vergangenheit die Topnation des Weltfußballs. Nach 1998 und 2018 strebt das Team von Trainer Didier Deschamps wie Argentinien den dritten Titelgewinn an. Bei den sieben Weltmeisterschaften seit 1998 war und ist Frankreich vier Mal im Finale, zwei Mal gab's am Ende den WM-Pokal. Nur 2006 in Deutschland scheiterten die Franzosen - im Elfmeterschießen gegen Italien.
Eine Erkältungswelle nervt Upamecano & Co.
Die größte Sorge von Deschamps derzeit allerdings: Sein Team wird von einer Erkältungswelle geplagt. Die FC-Bayern-Spieler Kingsley Coman und Dayot Upamecano mussten deswegen im Halbfinale gegen Marokko pausieren. Zumindest Upamecano soll gegen Argentinien aber einsatzbereit sein. Gleiches gilt für seinen Abwehr-Nebenmann Adrien Rabiot, der ebenfalls das Marokko-Spiel ausgesetzt hat.
Coman klagte dagegen erst am Spieltag gegen Marokko über erste Symptome. Ob er im Finale einsatzbereit ist, ist derzeit noch unklar. Neben Coman und Upamecano stehen mit Benjamin Pavard und Lucas Hernández, der allerdings schon verletzt abreisen musste, zwei weitere Profis des deutschen Rekordmeisters im Kader der Franzosen.
Frankreichs Coach Deschamps wirkt noch entspannt. "Wir machen uns darum keine Gedanken. Die Temperaturen sind ein bisschen gefallen, die Klimaanlage läuft die ganze Zeit", sagte er: "Wir hatten einige Fälle mit grippeähnlichen Symptomen, wir versuchen vorsichtig zu sein, damit es sich nicht weiter ausbreitet."
Sieben Bundesligaspieler können Weltmeister werden
Neben dem französischen Bayern-Block stehen auch noch Frankfurts Kolo Muani und Mönchengladbachs Marcus Thuram im Aufgebot Frankreichs. Bei Argentinien ist Leverkusens Exequiel Palacios dabei. Zumindest eins ist also schon vor dem Endspiel am Sonntag (18.12.2022, Anstoß 16.00 Uhr) gewiss: Es wird auf jeden Fall einen Fußball-Weltmeister aus der Bundesliga geben.