Der Start ins neue Jahr ist sowohl für die Spielvereinigung Greuther Fürth als auch für den 1. FC Nürnberg missraten. Die "Kleeblättler" kassierten beim 1:2 bei Holstein Kiel eine vermeidbare Auswärtsniederlage, der "Club" musste sich beim 0:1 gegen den FC St. Pauli nun schon zum fünften Mal in dieser Saison auf eigenem Platz geschlagen geben. Damit schweben beide Vereine weiter in akuter Abstiegsgefahr und wollen nun im Derby Punkte holen und neues Selbstvertrauen tanken.
Club gegen Fürth - die Mutter aller deutschen Derbys
Es ist das älteste und auch das am häufigsten ausgetragene Derby im deutschen Fußball. Schon zum 270. Mal treffen die SpVgg (Greuther) Fürth und der 1. FC Nürnberg aufeinander. In der Bilanz liegt der Club klar vorne: 140 Mal gewann der FCN, 79 Siege gab es für die Fürther bei 50 Remis. Das letzte Frankenderby in der Hinrunde der laufenden Saison konnte der Club mit 2:0 für sich entscheiden. Wenn man die jüngere Geschichte betrachtet, ist dieser souveräne Nürnberger Sieg aus dem vergangenen Juli allerdings ein Highlight aus Nürnberger Sicht. Denn in den letzten 25 Aufeinandertreffen konnte der Club nur vier Spiele für sich entscheiden - elfmal siegte Fürth, zehnmal wurden die Punkte geteilt.
Johannes Geis - Derbyheld auf beiden Seiten
Als einziger Spieler in den aktuellen Kadern hat der jetzige Nürnberger Johannes Geis schon mit beiden Vereinen Derbysiege gefeiert. Geis stand beim 2:0-Heimsieg des 1. FC Nürnberg am 2. Spieltag dieser Saison in der Anfangsformation des FCN und wurde erst in der 77. Minute ausgewechselt. Zum gefeierten Derbyhelden wurde der inzwischen 29-jährige Mittelfeldspieler aber vor fast zehn Jahren auf der anderen Seite - damals in der 1. Bundesliga: Am 21. April 2013 erzielte Geis beim 1:0-Auswärtserfolg der Fürther in Nürnberg den entscheidenden Treffer. Mehr als einen Prestige-Erfolg konnten die Fürther damit allerdings nicht landen. Denn am Ende ihrer ersten Saison in der 1. Liga stiegen sie sang- und klanglos ab, während der Club damals die Klasse halten konnte.
Beide Trainer feiern ihre Frankenderby-Premiere
In dieser Saison sind beide Mannschaften weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben - entsprechend haben auch beide in dieser Saison bereits den Trainer gewechselt. In Fürth kam Alexander Zorniger für den glücklosen Marc Schneider. Zorniger scheint die Fürther zumindest vorerst in die Spur geführt zu haben. Die Auswärtsniederlage in Kiel am vergangenen Spieltag war die allererste, die die Spielvereinigung in fünf Spielen unter Zornigers Regie hinnehmen musste. Auch beim Club saß in der Hinrunde noch ein anderer Coach auf der Bank. Robert Klauß konnte sich zwar zu Beginn der Saison noch über einen Derbysieg freuen, musste aber später für Markus Weinzierl Platz machen.
Wegweisende Woche für den FCN
Das Tabellenende ist für beide Vereine näher als es ihnen lieb sein kann. Besonders der 1. FC Nürnberg steht aber vor einer wegweisenden Woche. Ein Derbysieg wäre nicht nur geeignet, um am Erzrivalen in der Tabelle vorbeizuziehen und sich mit den unzufriedenen Fans zu versöhnen. Er dürfte auch Selbstbewusstsein für das anstehende DFB-Pokal-Achtelfinale schaffen. Denn am kommenden Mittwoch (08.02.23) empfängt der Club Fortuna Düsseldorf im Max-Morlock-Stadion. Der Einzug ins Viertelfinale wäre auch gleichbedeutend mit einem warmen Regen für die chronisch klamme Vereinskasse.
Restlos ausverkaufter Ronhof
Die Vorfreude auf das Aufeinandertreffen ist auf beiden Seiten groß. Das Spiel im Sportpark Ronhof ist mit 16.626 Zuschauern restlos ausverkauft, so dass vielen Fans wohl nichts anderes übrig bleiben wird, als den Samstagabend ab 20.30 Uhr vor dem Fernseher zu verbringen. Die Spielvereinigung appelliert jedenfalls eindringlich an alle Fans, die kein Ticket bekommen haben, auf eine Anreise zum Sportpark Ronhof zu verzichten. Zudem sind, wie beim Derby üblich, wieder besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. So wird es für die Fans beider Lager getrennte Zugangswege geben und im Umfeld des Stadions ist mit zusätzlichen Polizeikontrollen zu rechnen. Dementsprechend empfiehlt es sich, für den Weg zum Stadion etwas mehr Zeit einzuplanen und auf öffentliche Verkehrsmittel zu setzen.

Franken-Derby
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