Max Verstappen (l.) und Lewis Hamilton
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Max Verstappen (l.) und Lewis Hamilton

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Formel 1: Neue Saison - die gleichen Duelle

Die neue Formel-1-Saison steht vor der Tür. Große Neuerungen bleiben aus. Doch was ist von den Favoriten-Teams zu erwarten? Kann Lewis Hamilton die Dominanz von Weltmeister Max Verstappen im Red Bull brechen? Und kommt Ferrari stärker zurück?

Am Sonntag, 05. März, beginnt beim Grand Prix von Bahrain (Start: 16 Uhr) die neue Formel-1-Saison. Die Favoriten sind dabei alte Bekannte: Max Verstappen und Lewis Hamilton - mit deutlichen Vorteilen für den Niederländer, sagt BR24Sport-Formel-1-Experte Andreas Troll: "Max Verstappen bleibt die absolute Nummer eins. Das haben die Testfahrten gezeigt. Er und sein Red-Bull-Team haben aus dem letzten Jahr so eine starke Basis mitgenommen, dass sie die Nummer eins bleiben - zumindest die ersten Rennen", so Troll.

Lewis Hamilton will Schumacher übertreffen

Denn kampflos werden die Verfolger freilich den Titel in der schnellsten Rennserie der Welt nicht hergeben. Besonders Mercedes-Pilot Lewis Hamilton will um seinen achten WM-Titel mitfahren. "In der Formel 1 gibt es eine Maßzahl: Das ist Michael Schumacher mit seinen sieben WM-Titeln. Die hat Hamilton erreicht. Nun will er sie übertreffen. Die vergangenen Jahre ist da Red Bull in die Quere gekommen und das stinkt ihm."

Und auch das Team dahinter, angeführt von Motorsportchef Toto Wolff, möchte an die frühere Dominanz anknüpfen. Im vergangenen Jahr verpokerte sich der deutsche Rennstall ein wenig: "Letztes Jahr hatten sie ein sehr progressives Auto. Das war ein bisschen zu mutig, das ist ein bisschen nach hinten losgelassen. Aber Lewis Hamilton ist in diesem Jahr da und will diesen achten Weltmeister-Titel gewinnen", erklärt Troll.

Nach Chaos-Saison: Ferrari unter Zugzwang

Auch der italienische Traditions-Rennstall Ferrari möchte dieses Jahr wieder angreifen. Nach der Katastrophen-Saison im vergangenen Jahr, bei der eine Panne die nächste jagte, hat man sich neu aufgestellt und steht unter Zugzwang: "Ferrari muss unbedingt liefern; die haben einen Teamchef-Wechsel hinter sich", so Troll.

"Es geht darum, alle wieder einzuschwören. Sie hatten im vergangen Jahr kein schlechtes Auto, ein konstantes Auto. Aber die Ausschläge waren, wenn es um die Wurst ging, zu groß." 554 Punkte, Platz zwei in Fahrer- und Konstrukteurswertung in der Vorsaison hören sich nicht schlecht an, doch für Charles Leclerc und Ferrari war deutlich mehr drin. Viele Ausfälle, verpatzte Taktiken und Fehler beim Boxenstopp ließen die Titelhoffnungen früh verpuffen und sorgten für jede Menge Spott. Das muss in diesem Jahr anders werden, denn noch so eine Saison wäre für die stolzen Italiener kaum zu ertragen.

Regeländerungen: Evolution statt Revolution

Große Regeländerungen gibt es in diesem Jahr nicht. Ein komplettes Umdenken ist von den Teams daher auch nicht gefragt: "Letztes Jahr gab es die große Revolution, dieses Jahr kommt die Evolution", so Troll. Mit den großen Neuerungen in der Aerodynamik hatten viele Teams zu kämpfen: "Dieses Porposing, dieses Hoppeln der Autos, hat anfangs dazu geführt, dass auch Hamilton gesagt hat: 'Unser Auto ist unfahrbar'." Derartige Probleme sind in dieser Saison auch in den ersten Rennen nicht zu erwarten.

Die Teams konnten also ihre Autos verbessern, anstatt sie komplett neu erfinden zu müssen. Kein Wunder also, dass Red Bull bei ihrem Boliden keine großen Veränderungen gewagt hat, sondern auf Altbewährtes setzt.

Ein paar kleine Einschnitte und Veränderungen gibt es dann doch: Mehr Sprint-Rennen - sechs anstatt drei. Außerdem wird bei zwei Rennen ein neues Qualifying-Format ausprobiert, bei dem nur mit einem Satz Reifen gefahren werden darf.

Kein Schumacher auf der Strecke, dafür ein alter Bekannter

Und aus deutscher Sicht wird man auch in der neuen Saison wieder auf den US-amerikanischen Rennstall Haas schauen. Dort sitzt der einzige deutsche Fahrer. Allerdings trägt der nicht den berühmten Namen Schumacher. Michaels Sohn Mick konnte sich in seinen zwei Jahren bei Haas nicht für einen neuen Vertrag empfehlen und fand auch sonst kein neues Formel-1-Cockpit. Schumacher steht bei Mercedes als Testpilot unter Vertrag und hofft dennoch bald ein neues Team zu finden.

Schumachers Platz hat dafür ein alter Bekannter eingenommen. Nico Hülkenberg geht in seine zwölfte Formel-1-Saison. Der 35-Jährige ist ein absoluter Routinier und soll seinem Team Ruhe und Erfahrung bringen. Hülkenberg möchte in dieser Saison sein großes Manko ausmerzen: In keinem seiner bislang 181 Formel-1-Rennen stand er am Ende auf dem Podium. Ob ihm das allerdings bei Haas gelingen kann, ist mehr als fraglich.