Felix Magath hat im Fußball als Spieler, Trainer und Manager schon viel erlebt und erreicht. Der 69-Jährige ist immer noch der einzige Bundesligatrainer, der zweimal nacheinander das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal gewinnen konnte - als Trainer des FC Bayern München, wo er von 2004 bis 2007 an der Seitenlinie stand. Zuletzt saß er bei Hertha BSC in der Saison 2021/22 auf der Bank und rettete die Berliner vor dem Abstieg.
Schon von klein auf begeistert sich der gebürtige Aschaffenburger für den Sport - als Jugendlicher hat er auch Faustball gespielt und war "da ganz gut drin, obwohl er ziemlich klein war", erzählt er schmunzelnd im Interview mit BR-Sport-Moderatorin Heike Otto.
Magath ist Fan der Mannschaft Senegals
Doch seine große Leidenschaft ist der Fußball. Mit großem Interesse hat er sowohl die Fußball-WM der Männer in Katar als auch die Frauen-Fußball-EM in England verfolgt.
Der 69-Jährige gönnt Argentinien den Weltmeistertitel: "Schön, dass die Argentinier gewonnen haben, denn die können das viel mehr brauchen als die Franzosen. Die Franzosen leben wie Gott in Frankreich, die Argentinier haben doch größere wirtschaftliche Probleme."
Und für eine Mannschaft begeisterte sich Magath besonders: "Ich hätte gerne die Senegalesen im Finale gesehen, allein wegen der Fans. Wie die ihre Mannschaft unterstützt haben, alle synchron, wie beim Synchronspringen."
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Frauen-Fußball: "Macht Spaß, sie anzuschauen"
Die Frauen-Fußball-EM löste einen Hype in Deutschland aus. Die deutschen Frauen unterlagen Gastgeber England, doch die Fans sind weiter begeistert vom Frauen-Fußball. Noch nie waren die Stadien so voll - zu Recht, wie Magath findet: "Es macht Spaß, sie anzuschauen, sie kämpfen dafür, sie arbeiten dafür. Das ist das, was Fußball ausmacht."
Magath ist für eine Olympia-Bewerbung
Ein weiteres sportliches Highlight dieses Jahr waren die European Championships in München. Ob am Königsplatz bei den Kletterern und Beachvolleyballern, ob in der Messe München bei den Bahnradfahrern oder bei der Leichtathletik im Olympiastadion: Die Fans feuerten alle Athleten fair und lautstark an.
In neun Sportarten fanden Europäische Meisterschaften statt - quasi ein "Mini-Olympia". Auch Magahth war von den Wettkämpfen begeistert. "Ich fand die Idee klasse, dass Athleten in den Blickpunkt gerückt sind, die sonst ihre Meisterschaften abseits der Medien austragen."
Schnell wurde der Ruf laut, dass sich - angesichts dieser Stimmungsbilder - Deutschland für Olympia bewerben sollte. Auch Magath ist ein Befürworter von Olympia. Der 69-Jährige versteht die Menschen nicht, die kategorisch nein sagen. "Natürlich besteht ein finanzielles Risiko. Aber Olympia ist nicht nur ein Risiko, sondern auch einen Chance - das ist doch für die ganze Gesellschaft ein Gewinn."
Und nimmt er die Spiele von 1972 als Beispiel: "Die Spiele haben die Stadt, aber auch den FC Bayern nach vorne gebracht. Das Olympiastadion war das Größte und Schönste seiner Zeit. Das ist doch für die ganze Gesellschaft bewegend, wenn man so was hat."
Magaths Traum - nochmal Trainer in London sein
Nächstes Jahr feiert Magath im Juli seinen 70. Geburtstag - ans Aufhören denkt der Fußball-Trainer aber noch nicht. 2014 war er Trainer beim FC Fulham - nach eigener Aussage hatte er dort "leistungsmäßig die schlechtesten Zeit". Nach sieben Monaten war sein Engagement dort beendet. Aber er würde gerne noch mal dort hin zurückkehren: "Nach London würde ich zu Fuß gehen!"
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