Sadio Mané und Julian Nagelsmann
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Sadio Mané und Julian Nagelsmann

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FC-Bayern-Neuzugang Sadio Mané - Nagelsmanns "Pressingmaschine"

"Königstransfer", "Weltstar" - der FC Bayern feiert Neuzugang Sadio Mané. Doch wie planen Klub und Trainer Julian Nagelsmann mit dem Senegalesen? Was wird jetzt mit Robert Lewandowski? Gibt's noch weitere Transfers? Die Analyse von BR24 Sport.

Der FC Bayern im Freudentaumel. Wenn man die Pressekonferenz zur Vorstellung von Neuzugang Sadio Mané verfolgt hat, konnte man leicht das Gefühl bekommen, dass die Verantwortlichen von Präsident Herbert Hainer bis Vorstandschef Oliver Kahn selbst noch nicht glauben konnten, was für ein Coup ihnen da gelungen ist.

Sadio Mané - ein Bayern-Glückstreffer

Sportvorstand Hasan Salihamidzic ergänzte wohl eher versehentlich auch noch, dass der Transfer wohl durchaus auch etwas glücklich und vor allem zufällig zustande gekommen ist. Denn eigentlich saßen die Münchner mit Manés Berater in Sachen Serge Gnabry zusammen. Erst als der erwähnte, dass Mané doch auch ein Kandidat für die Bayern sein könnte, wurden die Münchner aktiv.

FC-Bayern-Spieler Sadio Mané
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FC-Bayern-Spieler Sadio Mané

Wie plant Nagelsmann mit Sadio Mané?

Ob glücklich, zufällig oder geplant: Mané ist jedenfalls nun ein Münchner. Dass ihm ein fester Platz in der Startelf winkt, daran ließen die Verantwortlichen und Trainer Julian Nagelsmann keine Zweifel. Doch wie verändert sich durch den Neuzugang das Mannschaftsgefüge, wer muss weichen, auf welcher Position ist Mané am wertvollsten?

Mané soll "Reizpunkte" setzen und Sané und Gnabry "kitzeln"

"Reizpunkte" wird Mané setzen, sagt FC-Bayern-Reporter Thomas Klinger von BR24 Sport: "Man will einige Spieler deutlich kitzeln. Die Bayern waren sehr sauer über den Verlauf der Rückrunde." Nach starkem Saisonbeginn hatten die Münchner in DFB-Pokal und Champions League mit lethargischen Auftritten leichtfertig Titelchancen verspielt.

In der Kritik seitdem immer wieder auch zwei Flügelspieler: Leroy Sané und Serge Gnabry. "Die Bayern wollen Feuer entfachen, damit Sané und Gnabry noch besser ihre Leistung abrufen können", sagt Klinger: "Und da ist natürlich ein Sadio Mané sensationell."

Sadio Mané - neue Flexibilität in der Bayern-Offensive

Das große Plus von Neuzugang Sadio Mané: die Flexibilität. Der 30-Jährige kann auf beiden Flügeln spielen, aber genauso in der Sturmspitze oder als "falsche Neun". Selbst ein Einsatz als klassischer Spielmacher, als "Zehner" scheint denkbar.

Die "Pressingmaschine"

Eine wesentliche Eigenschaft wird aber gerne vergessen: "Mané ist auch ein superguter Pressingspieler. Nagelsmann wollte 'Pressingmaschinen' haben. Mit Sadio Mané hat er schon mal eine bekommen." Und gerade beim Spiel gegen den Ball hakte es bei den Bayern in der vergangenen Rückrunde doch arg.

Der Umbau geht weiter - Laimer-Wechsel möglich

Die Bayern-Verantwortlichen haben angedeutet, dass weitere Aktivitäten auf dem Transfermarkt möglich sind. Als heißen Kandidaten sieht Klinger den Leipziger Konrad Laimer. Auch der Österreicher ist eine "wahnsinnig gute 'Pressingmaschine', jemand, der das sehr intensiv umsetzt, der sehr leidenschaftlich spielt, der einen Spirit hat, den die Bayern brauchen. Ich könnte mir vorstellen, dass er auf der Liste der Bayern ganz weit oben steht."

Lewandowski-Abschied rückt näher

Spannend bleibt's nach der Mané-Verpflichtung auch rund um Robert Lewandowski. Während FC-Bayern-Vorstand Oliver Kahn weiter darauf beharrt, dass der Pole seinen bis 2023 laufenden Vertrag erfüllen soll, rechnet Klinger mit einem Abgang: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Lewandowski sagt: 'Jetzt bleibe ich erst recht bei Bayern', wenn man sich die schmutzige Wäsche anschaut, die in den letzten paar Wochen von beiden Seiten gewaschen worden ist."

Aus Sicht eines Fußballfans wäre es aber natürlich herausragend, Mané und Lewandowski gemeinsam auf dem Platz zu sehen. Dazu die weiteren Offensivoptionen von Kingsley Coman bis Thomas Müller: "Das wäre schon richtig, richtig toll."

Ein "Weltstar" fürs FC-Bayern-Image

Der Mané-Wechsel ist für die Bayern aber vor allem als Klub wichtig: Selbst wenn Lewandowski tatsächlich geht, "können sie sagen: Wir stehen nicht schlecht da. Es kann keiner behaupten, alle rennen von Bayern weg. Die Bayern können sagen, wir haben einen veritablen Weltstar geholt. Sie verlieren nicht das Gesicht und sind in einer leichteren Position bei den Verhandlungen um Lewandowski."