"Kovac kann ich nicht einschätzen, wir hatten noch keinen privaten Kontakt", sagte Nagelsmann. Von früheren Partien wisse er nur: "Er ist ein emotionaler Trainer". Der Bayern-Trainer wünscht ihm "viel Erfolg mit Wolfsburg". Allerdings "nicht zwingend am Sonntag, sondern in den darauffolgenden Spielen". Mit einem Augenzwinkern hatte er dann doch noch ein Faktum bereit.
"Niko Kovac hat auf jeden Fall mehr Titel geholt in seiner ersten Saison bei Bayern als ich. Das weiß ich. Es ging trotzdem nicht perfekt aus in seiner Amtszeit." FC Bayern-Trainer Julian Nagelsmann über den ehemaligen FCB-Coach Niko Kovac
Kovac gewann in seiner ersten Saison als Münchner Trainer gleich das Double, ehe er im Herbst 2019 freigestellt wurde.
Tempofußball trotz tief stehendem Gegner
Gegen Wolfsburg (Sonntag, 14. August, 17:30 Uhr, Radio-Livereportage) soll der zuletzt gezeigte Tempofußball weitergeführt werden. "Wir haben eine sehr hohe Spielgeschwindigkeit, besonders im letzten Drittel aufgrund von vielen ähnlichen Spielertypen, die gerne miteinander zocken“, erklärte der Coach.
Gegen den tief stehenden Gegner will Nagelsmann Lücken reißen. Das habe die Mannschaft in dieser Woche nochmal trainiert. Der 35-Jährige erwartet von den Wolfsburgern aber auch Angriffszüge. Er denkt, "dass sie etwas holen wollen".
"Ich gehe nicht von einem offenen Visier aus, aber auch nicht von einem vakuumierten Helm." FC Bayern-Trainer Julian Nagelsmann
Auftakt-Elf des FC Bayern soll erneut wirbeln - Sabitzer plötzlich Stammspieler
Der Bayern-Trainer vertraut gegen den VfL auf die beim Liga-Auftakt in Frankfurt so furios aufspielende Stamm-Elf. "Weder wegen der Leistung noch auf Grund der Belastungssteuerung" habe Nagelsmann irgendeinen Grund, etwas am Kader verändern.
Gegen Wolfsburg wird auch Marcel Sabitzer wieder in der Startelf stehen - noch vor kurzem wurde über einen Abgang des Österreichers gemunkelt. In der letzten Saison kam er nicht so richtig in die Gänge - jetzt beißt sich Sabitzer langsam in der Mannschaft fest.
Seine neugewonnene Stärke soll er gegen Wolfsburg erneut unter Beweis stellen: hinten absichern - und zugleich nach vorne arbeiten. "Er ist defensiv sehr wichtig für uns, ist ein sehr guter Gegenpressing-Spieler, hat in Frankfurt auch einige Konter unterbunden. Zugleich hat er eine sehr gute Gabe, das Spiel zu beschleunigen und ist deutlich selbstbewusster geworden", lautete die Erklärung.
Besondere Motivation für Kovacs "Notnagel" Müller - Sané erstmal auf der Bank
Der einst von Kovac zum "Notnagel" degradierte Thomas Müller könnte eine spezielle Lust verspüren, es seinem Ex-Chef zu zeigen. Sein aktueller Trainer hat ihm dafür eine Spezial-Aufgabe gegeben: Müller soll wieder zeigen, wie gut er das Spiel lesen kann. "Er wurde ja schon mal der Raumdeuter genannt, das kann er gut", sagte Nagelsmann. Damit ließe sich Platz für gefährliche Tempogegenstöße schaffen.
Wieder nicht in der Startelf ist Leroy Sané. Doch Nagelsmann betonte, dass man im Verlauf der Partie "auch immer wieder Spieler von der Bank, die den Unterschied machen können", brauche. Dazu gehöre auch Sané, der wegen einer Wartezeit "nicht beleidigt ist", sondern einer ist, "der versucht anzupacken", wenn er reinkommt.