Sturm-Kollegen bei Manchester City: Julian Alvarez (l.) mit Erling Haaland.
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Sturm-Kollegen bei Manchester City: Julian Alvarez (l.) mit Erling Haaland.

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FC Bayern buhlt angeblich um Guardiolas Mittelstürmer Alvarez

Der FC Bayern München will sich im Sommer dringend mit einem Mittelstürmer verstärken. Nun rückt laut Medienberichten nach Kolo Muani, Kane oder Osimhen ein neuer Name in den Fokus. Aber wäre Erling Haalands Back-up Alvarez der Richtige für München?

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Der Mittelstürmer: Es ist die Position, die den FC Bayern München seit Urzeiten ausgezeichnet hat. Gerd Müller erschuf durch seine vielen Tore ja erst den großen FCB, der auch im Europapokal triumphieren konnte wie kein zweiter deutscher Verein. Später schossen dann Giovane Elber, Roy Makaay oder Mario Gomez regelmäßig ihre Tore.

Bis vor einem Jahr traf dann der Pole Robert Lewandowski Spiel für Spiel mitten ins Herz der Gegner, er schnappte sich sogar noch den Torrekord von Gerd Müller mit 41 Bundesliga-Treffern. Und nun? Klafft dort, wo bitteschön Müllers nächster Erbe stehen sollte, eine schmerzende Lücke. Eine, die FCB unter dem Sportvorstand Hasan Salihamidzic - daran sei erinnert - im vergangenen Sommer sehenden Auges in Kauf nahm. Es sollten halt andere Spektakelspieler à la Mané, Sané, Gnabry und Coman die Lücke von außen füllen.

Bayern will Mittelstürmer-Irrtum beheben

Mehrere flinke Pfeile sollten treffen wie ein einzelner Fixpunkt, so stellte sich das der damalige Trainer Julian Nagelsmann vor. Und zu Beginn der Saison klappte das auch prima. Nur dann kam irgendwann der Bruch, über den nur die Tore des in die Mannschaft gerückten Ersatzstürmers Eric-Maxim Choupo-Moting halfen. Doch spätestens seit der 34-Jährige nun seit einigen Wochen verletzt ist, mangelt es den Münchnern an der Torgefahr. Und so wollen sie im Sommer ihre Lücke wieder besetzen.

Nur: Wer kann sie füllen? Das ist die Frage, die sich derzeit nicht nur die Münchner selbst stellen. Immer neue Namen geistern durch die Medien, werden vermutlich auch von Spielerberatern dorthin gelenkt. Der aktuellste neben Randal Kolo Muani aus Frankfurt, Victor Osimhen aus Neapel oder Harry Kane von Tottenham Hotspur ist ein Mittelstürmer des früheren Münchner Trainers Pep Guardiola bei Manchester City.

Nein, es ist nicht Erling Haaland, der schon einmal schlicht unbezahlbar war für den FCB - und es erneut wäre. Es handelt sich um dessen Back-up Julian Alvarez, darüber berichten Sport Bild und Sky. Die Münchner sollen sich mit dem Angreifer beschäftigen, sich über ihn erkundigt haben.

Stärkster Neuner-Back-up in Europa

Ohne Frage, der argentinische Weltmeister ist wohl der stärkste Ersatzstürmer des gesamten Kontinents - und schafft es so alleine deshalb auf die Münchner Stürmer-Shortlist. Aber kann der 23-Jährige auch den Bayern an ihrer Achillesferse helfen? Die Antwort hier: eher nein, denn der echte Lewandowski-Ersatz wäre er jedenfalls nicht.

Einerseits ist Alvarez top in Schuss - und blickt seit seinem Wechsel vor einem knappen Jahr von River Plate Buenos Aires zu ManCity auf eine starke Saison zurück. Er hatte mit vier Treffern in Katar maßgeblichen Anteil auf dem Weg Argentiniens zum WM-Titel. Zudem ist er auch bei City einer der treffsichersten: In 47 Pflichtspielen in dieser Saison erzielte er 17 Tore, stand aber nur 2.400 von 4.230 möglichen Minuten auf dem Platz.

Mit anderen Worten: Alle 141 Minuten trifft ein Julian Alvarez die Gegner mitten ins Herz. Das ist für einen 23-jährigen Stürmer schon einmal prächtig - meist bauen die Stürmer ihre Treffsicherheit Jahr für Jahr aus. Vor dem WM-Spiel Argentiniens gegen die Niederlande charakterisierte ihn Nathan Aké, Teamkollege bei ManCity: "Er ist ein sehr technischer Spieler, der schon im Training sehr schwer zu stoppen ist, sehr clever und gut im Abschluss", beschrieb er Alvarez. Genau das fehlte dem FCB zuletzt, als Choupo-Moting ausfiel.

Höchstes Lob von Pep Guardiola - Marktwert: 50 Mio. Euro

Andererseits: Bei City steht Alvarez nun zwar im Schatten des früheren Dortmunders Haaland, kommt meist erst, wenn sich die Mitspieler schwer tun, die gegnerische Abwehr zu knacken. Trotzdem wird er gerade von Guardiola höchst geschätzt. "Julian hilft uns die ganze Zeit, er ist unglaublich, jedes Mal, wenn er spielt, gibt er uns alles. Diese beiden Jungs (Alvarez und Haaland) sind eine unglaubliche Waffe, die wir haben", sagte Guardiola vor drei Wochen.

Sein Vertrag wurde zuletzt eigens noch einmal bis 2028 verlängert samt erhöhtem Jahreslohn, ein schneller Wechsel käme daher sehr überraschend. Und wäre zudem sehr teuer: Sein Marktwert wird auf mindestens 50 Millionen Euro taxiert. Bei einer derart langen Vertragslaufzeit würde ein Angebot in dieser Region nicht reichen.

Anderer Typ als die letzten Bayern-Mittelstürmer

Unabhängig davon ist er anders als die anderen Münchner Kandidaten - und all die letzten Bayern-Mittelstürmer wie Lewandowski, Gomez oder Makaay - auch noch ein anderer Stürmertyp. Alvarez ist gerade einmal 1,70 Meter groß. Er wäre daher schlicht weniger Lewandowski-Ersatz - und mehr ein kleiner, wendiger Stürmer wie einstmals Gerd Müller, der aber natürlich weiß, wo das Tor steht.

Den händeringend gesuchten Abnehmer als Kopfballspieler für die in dieser Saison oftmals vergebens geschlagenen Flanken würde Alvarez aber weniger abgeben.