Jupp Heynckes wollte den angeschlagenen Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen. Trotz drei Niederlagen in Folge seitens des VfB ließ der Münchner Trainer den Gegner ausgiebig analysieren. Nicht zu unrecht. Der Herbstmeister tat sich gegen die Dreierkette der Stuttgarter, die sich zudem auch nach vorne trauten, arg schwer.
Chancengleichheit in der ersten Hälfte
Die erste Möglichkeit hatten die Schwaben. Nach einem tollen Hackentrick von Simon Terodde auf Chadrac Akolo (7.) zog dieser ab und Sven Ulreich parierte mit einer beeindruckenden Parade. Nach 19 Minuten stellte Mats Hummels durch eine missglückte Rückgabe seinen eigenen Keeper auf die Probe, Ulreich konnte die Kugel ganz knapp vor dem eigentlich schon heraneilenden Terodde wegschlagen. Kurz darauf hatte Robert Lewandowski aus acht Metern die erste dicke Möglichkeit für die Münchner (21.), Ron-Robert Zieler tauchte ab und hielt. In der 32. Minute konnte Boateng eine Konterchance des VfB nur durch ein taktisches Foul wettmachen, für das er die Gelbe Karte kassierte. Corentin Tolisso ging völlig allein auf Zieler zu, der (38.) mit dem Fuß klären konnte. Auch ärgstes Gestochere wie in der 40. Minute brachte den Ball nicht über die Linie der Stuttgarter.
Müller kommt und trifft, knifflige Schlussphase
Das Spiel setzte sich nahtlos so fort wie in der ersten Hälfte: Bayern war in der Offensive lange Zeit viel zu passiv und langsam, Stuttgart wehrte sich tapfer gegen den Rekordmeister. Nach einer Stunde wurde es Heynckes zu dumm und er schickte die halbe Ersatzbank der Münchner zum Aufwärmen. Thomas Müller ersetzte Tolisso (64.), bei dessen Konter sein Gegenspieler Timo Baumgartl zuvor die Kugel weggegrätscht hatte. Der Eingewechselte brachte mehr Schwung über die rechte Seite. Und nicht nur das: Er erzielte auch (79.) den Treffer zum 1:0, als ihm Santiago Lionel Ascacibar zu viel Platz gelassen hatte. Nur eine Glanzparade Ulreichs in der 89. Minute nach einem Kopfball Badstubers bewahrte die Führung. Auf der anderen Seite parierte der VfB-Keeper auf der Linie gegen Lewandowski. Und Ulreich hielt in der Nachspielzeit einen Elfmeter von Akolo. Am Schluss wurde es wirklich eng für den Tabellenführer.