In dieser Datenbank finden sich nicht nur Fakten wie Karriereverlauf, Spielidee oder Vertragsende, sondern auch Informationen, welchen Fußball ein Trainer bevorzugt oder wie oft welches System zum Erfolg geführt hat, wie die Gesamtlaufleistung - oder wie hoch die Prozentzahl des Ballbesitzes in einem Spiel ist. Besonderes Augenmerk wird in der Datenbank auf die Beantwortung der ganz zentralen Fragen gelegt.
Sechs Aussagen über die Trainerkandidaten
- ob seit seinem Amtsantritt die Mannschaft besser oder schlechter performt in Bezug auf die wirtschaftlichen Bedingungen
- ob sich die Leistung des Teams verbessert oder verschlechtert
- wie oft er seine taktische Grundordnung ändert oder beibehält
- wie gut er seine Startformation gefunden hat
- ob er auf junge oder etablierte Spieler setzt
- ob seine Wechsel im Spiel erfolgreich sind
Ehemaliger Kaiserslautern-Sportdirektor und Köln-Analyst hilft
Der in München geborene Boris Notzon von "Coachinside" möchte mit seinen Partnern mit Hilfe der Trainerdatenbank die Trainerauswahl verbessern und professionalisieren. Er bringt dabei seine Erfahrung als jahrelanger Sportdirektor des 1. FC Kaiserslautern und Chefanalytiker des 1. FC Köln mit ein.
"Viel differenziertere und tiefere Analyse" nötig
Notzon will "auf jeden Fall dafür plädieren, dass man so ein Thema (Anm. d. Red.: Trainerwechsel) viel differenzierter und tiefer in der Analyse bearbeiten sollte", sagt er. An diesem Prozess lasse sich einiges verbessern. Verlässliche Daten sollen die Performance der Coaches aufzeigen.
Trainerkarussell auf Höchstgeschwindigkeit
Damit könnte auch die Verweildauer der Coaches gesteigert werden. Die Halbwertszeit für Trainer ist ziemlich gering. Die durchschnittliche Amtszeit liegt bei gerade einmal elf Monaten. Die Rauswurfquote beträgt in der aktuellen Saison knapp 43 Prozent. Bis zum jetzigen Zeitpunkt gab es in den ersten drei Fußball-Ligen insgesamt 24 Wechsel: sechs in der ersten, acht in der zweiten und zehn in der dritten Liga. Der 1. FC Nürnberg und Arminia Bielefeld tauschten ihren Mann auf der Bank sogar schon zweimal.
Keine Erfolgsgarantie beim Wechsel
Bei einem Trainerwechsel in einer Krisenzeit gebe es zwar durchaus einen positiven Effekt, erklärt Notzon. Das gelinge "zeitweilen für eine Zeit von drei bis vier Monaten", sagt er. Bei substanziellen Problemen im Kader sei das aber auch schnell wieder verschwunden und die alten Schwierigkeiten kämen wieder zum Vorschein. Ein Trainerwechsel könne zwar einen Impuls geben, sagt Notzton, verweigert aber jegliche Erfolgsgarantie.
Hoffnung auf seltene Langfristigkeit
Die wirtschaftlichen Folge sind meist nicht unerheblich. Die Hoffnung bleibt, dass vielleicht ja doch Freiburg, Heidenheim und Regensburg irgendwie Vorbilder sein können. Die haben ihrem Coach trotz teilweise gewaltiger Durststrecken bis dato die Stange gehalten.
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