Aus und vorbei! Titelverteidiger Deutschland ist nach einer beschämenden Abschlussvorstellung bei der Weltmeisterschaft in Russland gestürzt. Die Spieler sanken schockiert zu Boden, der fassungslose Bundestrainer Joachim Löw fuhr sich immer wieder durch die Haare, Thomas Müller weinte bittere Tränen. Als die historische Schmach feststand, herrschte beim tief gefallenen Weltmeister das blanke Entsetzen. Es ist das erste Vorrunden-Aus einer DFB-Elf in deren 84-jährigen WM-Geschichte.
Dritte Weltmeister-Pleite in Folge
Einziger Trost: Deutschland ist der dritte Titelverteidiger in Folge, der in der WM-Geschichte in der Vorrunde scheiterte: Italien erwischte es 1950, Brasilien 1966, Frankreich 2002, die Italiener noch einmal 2010 und Spanien 2014.
Bundestrainer zerknirscht, aber weiter im Sattel
Für Löw bleibt das peinliche Aus seitens der Verantwortlichen folgenlos, DFB-Präsident Reinhard Grindel hat dem mit einem Vertrag bis zur WM in vier Jahren in Katar ausgestatteten Bundestrainer schon vor dem Spiel eine Jobgarantie gegeben. Teammanager Oliver Bierhoff sprach sich kurz nach dem Schlusspfiff auch für den Verbleib des Coaches aus: "Es ist nicht der Zeitpunkt, Einzelanalysen zu machen. Ich gehe fest davon aus, dass Jogi weitermacht", sagte der 50-Jährige. Löw selbst hat hingegen einen Rücktritt nicht ausgeschlossen, er betonte, dass er sich "jetzt hinterfragen muss und die Verantwortung übernehmen muss". Festlegen wollte er sich aber noch nicht. Er sagte, er brauche nach der Enttäuschung noch ein paar Stunden, um wieder klar zu sehen.