Vor über 5.000 Fans lautstarken Zuschauern war Ihle gegen den Russen Alexej Jesin sehr schnell angegangen und hielt seinen Gegner in 1:08,95 Minuten sicher in Schach. Doch zwei andere Russen zogen danach noch an ihm vorbei. Europameister wurde der während der Spiele in Sotschi 2014 noch wegen Dopings für zwei Jahre gesperrte Ex-Weltmeister Pawel Kulischnikow in 1:08,84 Minuten vor seinem Landsmann Denis Juskow (1:08,92).
Noch ist völlig unklar, ob die beiden Russen im Februar in Pyeongchang an den Olympia-Start gehen dürfen. Der zweimalige 1.500-Meter-Weltmeister Juskow war erst im Dezember vom Internationalen Olympischen Komitee vom Vorwurf des Dopings bei den Spielen 2014 freigesprochen worden.
"Das tat so gut und gibt mächtig Rückenwind für Olympia. Vor allem, dass es mir jetzt über 1.000 Meter gelang, auf denen es bisher in diesem Winter nicht so optimal lief, stimmt mich total optimistisch." Nico Ihle
Tags zuvor hatte Ihle über 500 Meter als Vierter die Medaillenränge verpasst.
Hoffnungsvoller Blick Richtung Pyeongchang
Ihle zog in der Mixed-Zone gleich eine Parallele zum Vorjahr, als er bei der ersten EM im Sprint-Vierkampf auch Bronze gewann und zum Höhepunkt bei der WM auf der Olympia-Bahn in Südkorea die Saison mit Silber über 500 Meter krönte.
Durchwachsene Bilanz der Teamkollegen
Der deutsche Meister Joel Dufter belegte in 1:10,51 Minuten den 13. Platz und war damit wie schon nach seinem Rennen über 1.500 Meter nicht ganz zufrieden.
Auch seine Inzeller Teamgefährtin Gabriele Hirschbichler hatte sich nach ihrem fünften Rang über 1.500 Meter auf ihrer Spezialstrecke etwas mehr ausgerechnet. Sie kam aber über die 1.000 Meter als Neunte in 1:17,97 Minuten erneut in die Top-Ten. Die Berliner EM-Debütantin Michelle Uhrig belegte in 1:19,75 Minuten den zwölften Platz. Den Sieg vor über 5.000 Zuschauern sicherte sich die Russin Jekaterina Schichowa in 1:15,34 Minuten.
Über 3.000 Meter holte Esmee Visser das dritte EM-Gold für die Niederlande. Die 21-jährige Olympia-Konkurrentin von Claudia Pechstein auf der 5.000-Meter-Distanz ließ mit persönlicher Bestzeit von 4:05,31 Minuten aufhorchen. Roxanne Dufter aus Inzell kam in 4:13,24 Minuten auf Platz neun.