Seine Karriere-Höhepunkte erlebte der achtmalige deutsche Meister im Jahr 1964, als er sich wenige Wochen nach dem überraschenden Olympia-Gold in Innsbruck auch den WM-Titel in Dortmund sicherte. In seiner Karriere gewann Schnelldorfer zudem fünf Medaillen bei Europameisterschaften (zwei Mal Silber, drei Mal Bronze) sowie WM-Bronze 1963. Von 1974 bis 1981 war Schnelldorfer dann erster Bundestrainer der Deutschen Eislauf-Union (DEU).
Showbusiness statt Architektenkarriere
Eigentlich hätte der gebürtige Münchner auf Wunsch seiner Eltern nach dem Ende seiner Wettkampfkarriere Architekt werden sollen. Dieser Vorgabe widersetzte er sich aber. Er brach das Studium ab und wechselte ins Showbusiness. Als Schlagersänger und Schauspieler wirkte er in Filmen wie "Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut" mit und machte Schallplatten ("Traurig sein bringt nichts ein").
"Wieder ein Olympiasieg im Eiskunstlauf"
Zwischen 1981 und 1999 führte er in Aschheim ein Sportgeschäft. Währenddessen und danach arbeitete er als Fotograf – und immer wieder als Schauspieler. Zuletzt für die Fernsehserie "Old Ass Bastards", die bis 2011 produziert wurde. Dem Eiskunstlauf ist er bis heute verbunden. Nach dem Goldlauf der Olympiasieger Aljona Savchenko und Bruno Massot in Pyeongchang sagte er: "Er war absolut perfekt dieser Lauf, super. Tolle Musik, tolle Choreografie. Ich bin wirklich happy, dass wir wieder einen Olympiasieg im Eiskunstlauf haben." Das Alleinstellungsmerkmal Schnelldorfers als Herren-Einzel-Olympiasieger bleibt ihm dabei aber weiterhin erhalten.