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E-Sportler spielen Fußball

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E-Sportler sprechen mit Olympia-Dachorganisation

Der Deutsche Olympische Sportbund diskutiert mit Vertretern des E-Sport-Bunds um die Aufnahme der digitalen Sportler in den Dachverband. Es geht um die Anerkennung einer boomenden Branche als Sport.

Über dieses Thema berichtet: BR24.

E-Sport, das ist wettkampfmäßiges Spielen von Computer- und Videospielen im organisierten Rahmen. Bekannt sind die Bilder von Großveranstaltungen in gut gefüllten Sport-Stadien, in denen digitale Athleten inmitten tausenden von Zuschauern ihre Spiele auf riesigen Bildschirmen "zocken". In Asien besitzen viele Gamer heutzutage Kult- und Popstar-Status.

Gespräche mit E-Sport-Bund Deutschland

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) befindet sich derzeit in Gesprächen um zu prüfen, ob E-Sport als Sportart im traditionellen Sinne in die Dachorganisation aufgenommen werden kann. Dafür bildete der Verband eigens eine Arbeitsgemeinschaft. Diskussionspartner ist in erster Linie der E-Sport-Bund Deutschland (ESBD), der sich vor einem halben Jahr gegründet hat und für die Interessen aller E-Sportler in Deutschland einsetzt.

Was ist E-Sport?

Der ESBD definiert E-Sport in seiner Satzung als "das sportwettkampfmäßige Spielen von Video- bzw. Computerspielen, insbesondere auf Computern und Konsolen, nach festgelegten Regeln." Inwiefern es sich dabei um eine vollständig anerkannte sportliche Betätigung handelt, ist noch hinlänglich zu klären.

Die Gamer spielen meist komplexe Strategie- oder Rollenspiele oder Sportsimulationen. Gerade "FIFA", ein vom Fußball-Weltverband lizenziertes Spiel, ist extrem populär unter jungen Männern. Schon seit 2004 wird gemeinsam mit dem Weltverband der sogenannte "FIFA Interactive World Cup" ausgetragen, bei dem sich FIFA-Spieler aus aller Welt zunächst über das Internet für eines der großen Finals qualifizieren, die in diversen Großstädten ausgetragen werden. Rund 2,5 Millionen Teilnehmer machten das Event 2013 zum größten Online-Videospielturnier der Welt.




Nachwuchsförderung

In Berlin gründete der Bundesliga-Fußballverein Hertha BSC jüngst die deutschlandweit erste "eSport-Akademie", ein Förderprogramm für junge Talente. Gemeinsam mit der Gesundheitskasse AOK Nordost sollen E-Sportler in der Region breitenwirksam ausgebildet werden. Das Engagement des Versicherers unterstreicht die gesellschaftliche Relevanz, die der digitale Sport mittlerweile inne hat.

Die im März neu gebildete Bundesregierung hat das Phänomen bereits in den Koalitionsvertrag aufgenommen. Sie kündigte an, E-Sport vollständig als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht anerkennen zu wollen. Eine Empfehlung im Umgang damit solle im Herbst folgen, kündigte auch die Vorstandschefin des DOSB, Veronika Rücker, an.