Munich Ravens
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Die Munich Ravens - ein neuer Klub sorgt für Wirbel

Der NFL-Hype hat Bayern erreicht. Die Munich Ravens sind ein neu gegründetes American Football Team und wollen den aktuellen Boom nutzen. Doch im Vorfeld der European League gab es einige Misstöne.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Ende letzten Jahres gastierte die NFL in München. Tampa Bay Buccaneers mit Superstar Tom Brady spielten gegen die Seattle Seahawks in der ausverkauften Allianz Arena und begeisterten die Fans. Die NFL-Premiere auf deutschem Boden war ein voller Erfolg und löste einen regelrechten American-Football-Hype aus.

Der amerikanische Nationalsport ist endgültig in Deutschland angekommen. Die Munich Ravens sind ein relativ neuer Verein und wollen den aktuellen Boom nutzen. In der kommenden Saison werden sie in der noch jungen European League of Football antreten, einer semiprofessionellen Liga, an der 17 Mannschaften aus den Ländern Deutschland, Österreich, Polen, Spanien, Italien, Schweiz, Ungarn, Frankreich und Tschechien antreten. Die Liga wurde 2020 gegründet, nun stößt mit den Ravens auch das erste Team aus Bayern hinzu.

Ärger bei der Stadionsuche...

Doch lange stand nicht fest, wo die Spiele ab Anfang Juni ausgetragen werden sollten. Die Stadionsuche in Unterhaching wurde für die Ravens zur großen Herausforderung und drohte zu eskalieren. Mit der SpVgg Unterhaching vereinbarten die Munich Ravens eine gemeinschaftliche Nutzung der Sportflächen. Doch die Gemeinde kündigte daraufhin den Pachtvertrag - denn der sehe als Zweck den "Spiel- und Übungsbetrieb" nur für Fußball- und Jugendmannschaften von Unterhachinger Vereinen vor.

Es herrschte Chaos. Die Situation drohte zu eskalieren. Gerüchte kamen auf, die Ravens könnten Hachings Präsident Manfred Schwabl und der klammen SpVgg sogar das Stadion vor der Nase wegkaufen. "Ich habe davon aus der Zeitung erfahren. Und da standen Sachen, die einfach nicht gestimmt haben. Ich bin froh, dass wir uns am Ende alle an einen Tisch gesetzt haben", sagt Sebastian Stolz, General Manager der Ravens, gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Die Beteiligten einigten sich schließlich auf eine Doppelnutzung - obwohl die Spielfläche für American Football im Sportpark zu kurz ist.

... und bei den Spielertransfers

Die Wogen in der Causa Stadionfrage sind also geglättet, aber auch die Kaderverstärkung sorgte für Ärger. Von den Munich Cowboys wechselten knapp 20 Spieler und Trainer zu den Ravens. Der Münchner Traditionsverein fühlt sich hintergangen. "Bis jetzt war das eine Einbahnstraße und das muss natürlich geändert werden. In vielen anderen Sportarten ist es Usus, dass man für die Spieler, die geholt werden, und woanders ausgebildet wurden eine Ausbildungsentschädigung zahl", schimpft Werner L. Maier – Präsident Munich Cowboys.

Die Ravens versuchen trotz der Widerstände mit Investoren-Geld ohne bestehende Vereinsstrukturen voll duchzustarten. "Wir wollen uns hier in Bayern als eine Sportgröße etablieren und die Leute gleich im ersten Jahr begeistern", verspricht Stolz.

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