Zuletzt hatte sich das deutsche Paradeboot bei drei Weltmeisterschaften in Folge ebenso wie bei Olympia 2016 in Rio de Janeiro mit Silber begnügen müssen.
"Es war ein so gutes Gefühl, heute die Ziellinie als erste Mannschaft zu überqueren. Ganz ehrlich: Die Arbeit in den vergangenen zwei Monaten war viel, viel härter als das eigentliche Rennen. Die wahre Herausforderung war es, über eine so lange Zeit fokussiert zu bleiben." Schlagmann Hannes Ocik
Weitere WM-Bilanz ernüchternd
U23-Weltmeister Tim Ole Naske belegte anschließend im Einer den sechsten Rang. Damit blieb der WM-Titel des Achters die einzige Medaille für die stark verjüngte deutsche Mannschaft. Nur einen Podestplatz in den 14 olympischen Klassen hatte der DRV zuletzt bei den Titelkämpfen 1982 geholt. Der nicht mehr olympische Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann holte immerhin noch Bronze.
Junges DRV-Team im Aufbau
Bezeichnend war das Abschneiden der Doppelvierer, die nach Doppel-Gold bei Olympia 2016 jeweils komplett umbesetzt worden waren. Die Männer verpassten erst zum zweiten Mal in der WM-Geschichte das Finale der besten sechs Boote und wurden Achte. Das Frauen-Quartett belegte immerhin Rang vier, blieb aber erstmals seit 1991 und 19 Weltmeisterschaften in Folge ohne Medaille. Die Leistungsdelle war allerdings durchaus einkalkuliert, da der DRV nach Olympia in Rio eine junge Mannschaft an den Start geschickt hatte und mehrere etablierte Kräfte eine Pause einlegen. "Ich muss leider sagen: Es gibt international kein nacholympisches Jahr mehr. Da macht keiner mehr Pause, alle geben weiter Vollgas. Das haben wir nicht gemacht", hatte Cheftrainer Marcus Schwarzrock schon vor der WM gesagt.