Nachdem es in der Frauen-Saffel alles andere als rund gelaufen ist, wollten sich die deutschen Herren auf der Zielgeraden der Olympischen Winterspiele die Medaillenpläne nicht durchkreuzen lassen. Erik Lesser brachte das Team auf Kurs, Benedikt Doll patzte, Arnd Peiffer lief stark und Simon Schempp machte es mit einer Strafrunde noch einmal unnötig spannend. Das deutsche Quartett feierte zum Abschluss noch Bronze hinter den sensationell gelaufenen Schweden und Silbermedaillengewinner Norwegen.
Lesser übergibt mit Vorsprung
Als Startläufer ging Erik Lesser ins Rennen. Für den 29-Jährigen war es die letzte Möglichkeit aus Pyeongchang doch noch eine Medaille mitzunehmen. Lesser traf liegend schnell und sicher alle Scheiben. Damit führte er das Feld nach dem ersten Schießen an. Stehend musste er einmal nachladen. Doch auch die Konkurrenz patzte und überließ dem Athleten vom SV Eintracht Frankenhain weiter die Spitzenposition.
Doll kassiert zwei Strafrunden
Nach einer starken Performance schickte er nach 7,5 Kilometern und nur einem Nachlader Benedikt Doll mit einem Vorsprung von 18,4 Sekunden ins Rennen. Auch Doll wollte hier nichts anbrennen lassen und räumte liegend ebenfalls schnell und sicher alles ab. Den Vorsprung auf die Konkurrenten baute der 27-Jährige weiter aus. Stehend verpasste er dann allerdings fünf Mal die Scheiben und musste zweimal in die Strafrunde. "Ich hab's gundsätzlich nicht gut gemacht", räumte Doll ein. "Ich war am Schießstand einfach mit dem Kopf nicht ganz da." Der Rückstand auf den führenden Tschechen beim Wechsel auf Arnd Peiffer war bei 37,2 Sekunden. Deutschland lag auf Rang fünf auch hinter Schweden, Österreich und Norwegen.
Peiffer bringt Team wieder in die Medaillenspur
Peiffer musste jetzt ruhig bleiben und sein Rennen machen. Der 30-Jährige wollte es nach seinem frustrierenden Auftritt in der Mixed-Staffel jetzt besser machen. Er behielt die Nerven, räumte liegend alles ab, auch der Rückstand schmolz. Im Stehendanschlag zeigte er dann wieder eine konzentrierte und sichere Schießeinlage. Perferktes Timing, denn Peiffer lag jetzt hinter Norwegen und Schweden wieder auf Medaillenkurs und schickte Simon Schempp mit nur 13,7 Sekunden Rückstand ins Rennen. Schempp musste allerdings im Liegendschießen dreimal nachladen. Frederik Lindström für Schweden und Emil Hegle Svendsen für Norwegen trafen dagegen sicher. Der Rückstand damit wieder auf über eine Minute angewachsen. Doch jetzt patzte Norwegen im letzten Stehendanschlag. Svendsen musste in die Strafrunde. Schweden war weg. Schempp konnte die Chance nicht nutzen und musste einmal in die Strafrunde. Immerhin konnte er die dritte Position halten und Bronze nach Hause laufen.