FCB-Präsident Herbert Hainer stellt sich zur Wiederwahl.
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Der Fahrplan der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München

Heute Abend führt der FC Bayern seine Jahreshauptversammlung durch, in der sich Präsident Herbert Hainer zur Wiederwahl stellt. Die Veranstaltung ist die erste nach dem Eklat im November 2021. Erneut könnte das Sponsoring aus Katar im Fokus stehen.

Über dieses Thema berichtete BR24 am .

Ab 18 Uhr treffen sich die Mitglieder des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München zur Jahreshauptversammlung im der Rudi-Sedlmayer-Halle. Es wird eine durchaus beachtenswerte Veranstaltung. Schließlich ist sie die erste Versammlung nach der, die im vergangenen Jahr im Eklat endete.

Eine Fan-Opposition schrie: "Hainer raus, Hainer raus", weil der Präsident um Mitternacht die Wortbeiträge gestoppt hatte. Zentraler Kritikpunkt war das umstrittene Sponsoring der Fluggesellschaft Qatar Airways.

FCB-Präsident Herbert Hainer stellt sich zur Wiederwahl

Um "Hainer raus" soll es in diesem Jahr aus Sicht des FC Bayern natürlich nicht gehen. Ganz im Gegenteil: Der seit 2019 amtierende Präsident will bleiben. Der gebürtige Niederbayer und ehemalige Adidas-Chef kandidiert für weitere drei Jahre - auch die Vizepräsidenten Dieter Mayer und Walter Mennekes treten erneut an. Gewählt wird zudem der Ehrenrat, der bei Differenzen zwischen Mitgliedern und Vorstand vermitteln soll.

"Ich würde mich sehr glücklich schätzen, dem Verein weitere drei Jahre als Präsident zu dienen", sagt Hainer. Eine klare Wahlempfehlung für ihn kam schon einmal vom Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn. "In den drei schwierigen, von der Pandemie geprägten Jahren hat er als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender immer seinen Kurs gehalten. Der Austausch mit ihm ist unschätzbar wichtig, seine Erfahrung und sein strukturiertes Vorgehen machen ihn zu einem wertvollen Impulsgeber."

Und auch Trainer Julian Nagelsmann berichtete unter der Woche: "Ich will betonen, dass zwischen mich, Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic und Herbert Hainer kein Blatt passt."

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Dialog mit Fans des FC Bayern gestärkt

Dass die Buhrufe und Proteste des Vorjahres sich nicht wiederholen sollen, haben die Münchner lang und breit erklärt. Präsident Hainer hat zudem Fehler eingestanden. "Ein Fehler war, dass wir mit den kritischen Mitgliedern zu wenig diskutiert haben, um sich deren Beweggründe anzuhören", sagte er am vergangenen Sonntag in "Blickpunkt Sport" im BR Fernsehen.

Eine Erkenntnis daraus: Der oberste FCB-Vertreter war in den vergangenen elf Monaten unterwegs in ganz Bayern und hat sich mit Mitgliedern zum Dialog getroffen. Nie zuvor habe ein Präsident des FC Bayern eine solche Bayern-Rundfahrt wie der 68-Jährige unternommen, hob der Verein auf seiner Internetseite hervor.

Katar könnte erneut bestimmendes Thema werden

Zum Thema Katar veranstaltete der Verein im Sommer auch einen Runden Tisch, an dem auch kritische Fans teilnahmen. Den Fragenkatalog, der ihm damals von den Anhängern übergeben wurde, hat er auf seiner Webseite zwar ausführlich beantwortet. Ob das ausreicht, wird sich zeigen.

Die Kritik der Mitglieder von 2021 hat auch insofern Nachhall gefunden, dass der bis 2023 laufende Vertrag bislang noch nicht verlängert wurde. Erst nach der Fußball-WM in Katar im November/Dezember (und mit den Erkenntnissen daraus) will der FCB darüber entscheiden. "Wir werden uns nach der Weltmeisterschaft hinsetzen und analysieren: Wie war die Partnerschaft? Dann mit unserem Partner reden. Und dann werden wir entscheiden", sagt Hainer.

Viele Fans kämpfen dafür, dass der Vertrag nicht verlängert wird, sie dürften sich am Samstag bei der Jahreshauptversammlung vermutlich auch wieder zu Wort melden. Die Münchner Chefs dürften allerdings dieses Mal auch deutlich besser als im Vorjahr darauf vorbereitet sein.

Sportlich ungewohnt schwach in die Saison gestartet

Ein Thema dürfte auch der ungewohnt inkonstante Bundesliga-Saisonstart des Teams von Julian Nagelsmann mit gerade einmal vier Siegen aus neun Spielen sein - zeitweise war die Rede von einer Krise. Und wenn es aus Münchner Sicht ganz blöd läuft, könnten die Bayern zum Start der Jahreshauptversammlung am Samstagabend bis auf Tabellenrang sieben zurückgefallen sein.

Sie spielen an diesem Wochenende selbst erst am Sonntag. Die gute Nachricht aus ihrer Sicht: Mit einem Heimsieg gegen den SC Freiburg wären sie dann in jedem Fall Zweiter.

Entspannung beim Thema Finanzen - starke Zahlen erwartet

Deutlich mehr Lächeln dürfte den Münchnern ein anderes Thema ins Gesicht zaubern. Schließlich werden sie aller Voraussicht nach wieder starke Zahlen präsentieren.

Nach Angaben der "Bild-Zeitung" soll der Umsatz wieder höher als 650 Millionen Euro sein - und damit zumindest wieder in Richtung des bisherigen Rekordjahres gehen. 750,4 Millionen Euro erwirtschafteten die Münchner im Jahr 2018/19. Deutschlands Branchenführer soll auch trotz Corona im dritten Jahr in Serie einen kleinen Millionengewinn machen.

Die Tagesordnung der JHV 2022 des FC Bayern

Anders als im Vorjahr gibt es eine Präsidiumswahl - und anders als im Vorjahr gingen dieses Mal keine Satzungsanträge ein. Unter "Verschiedenes" dürften auch wieder einige Wortbeiträge der Mitglieder geplant sein. Die Tagesordnung sieht so aus:

  • TOP 1 Bericht des Präsidenten
  • TOP 2 Rechenschaftsbericht der Vizepräsidenten
  • TOP 3 Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft über den Jahresabschluss
  • TOP 4 Entlastung des Präsidiums
  • TOP 5 Bericht des Vorstands der FC Bayern München AG
  • TOP 6 Wahl des Präsidiums
  • TOP 7 Wahl des Ehrenrates
  • TOP 8 Wahl der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für den Jahresabschluss
  • TOP 9 Verschiedenes

Im Internet im Stream zu verfolgen

Über die Vereinshomepage bietet der Klub seinen Mitgliedern an, die Versammlung zu verfolgen. Abstimmen über die mögliche Wiederwahl von Herbert Hainer und seinen beiden Vizepräsidenten können die Mitglieder aber dann natürlich nicht.

2019 wurde Hainer übrigens mit rund 98 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Uli Hoeneß gewählt. Ob er erneut so stark abschneidet, bleibt ob des Katar-Themas die Frage.

Zum Thema: "Heute im Stadion" - die Frage der Woche

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