Vor dem ersten Spiel der Playoffs in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hatten beide Trainer, Nürnbergs Tom Rowe und Bremerhavens Thomas Popiesch, eine enge Serie angekündigt – und sie hatten zumindest in der ersten Partie der Playoff-Serie in Bremerhaven am Dienstag recht. Allerdings wirkten die Fishtown Pinguins überzeugender und holten einen verdienten 3:1-Sieg. Mann des Abends war Jan Urbas, der einen Hattrick erzielte.
Kalte Dusche zu Beginn des Spiels
Schon ab der ersten Minute mussten die Nürnberg Ice Tigers einem Tor hinterherlaufen. Denn das Bully zum Anspiel war kaum gespielt, da unterlief den Franken gleich ein folgenschwerer Fehler: Verteidiger Nick Welsh verlor den Puck in der neutralen Zone. Die folgende Zwei-auf-eins-Situation nutzen die Pinguine in der 58. Sekunde und Jan Urbas traf zum 1:0 für Bremerhaven.
Eine kalte Dusche für die Tigers, die zunächst noch nervöser agierten. Zudem musste sich Patrick Reimer in der 3. Minute behandeln lassen, weil er unabsichtlich im Gesicht getroffen worden war. Nach einer kühlenden Behandlung am Kinn konnte der Nürnberger Kapitän nach einigen Minuten aber wieder aufs Eis.
Franken kamen erst spät ins Spiel
Fast acht Minuten dauerte es dann allerdings, bis die Nürnberger einen echten Torschuss zu verzeichnen hatten. Im Anschluss kam das Team von Tom Rowe zwar etwas besser ins Spiel, doch insgesamt agierten die Hausherren cleverer und aggressiver, wirkten wacher, holten sich die neutrale Zone und fuhren immer wieder durchaus gefährliche Angriffe.
Ausgleich zu Beginn des zweiten Drittels
So ging Bremerhaven mit einer durchaus verdienten 1:0-Führung in die Kabine, musste aber zu Beginn des zweiten Drittels einige Sekunden in Unterzahl spielen, weil Philipp Samuelsson wegen Beinstellens noch auf der Strafbank saß. Dieses Mal nutzten die Gäste ihre Überzahl und schossen 14 Sekunden nach Wiederanspiel den Ausgleich. Dabei überlistete Daniel Schmölz direkt nach einem Bully mit einem Schuss aufs kurze Eck Bremerhavens Goalie Maximilian Franzreb.
Das Tor brachte den Nürnbergern wieder mehr Selbstvertrauen und das Spiel wurde auch was die Abschlüsse anging, wesentlich ausgeglichener – wobei die Nürnberger Glück hatten, dass Ziga Jeglic in der 35. Minute mit seinem Handgelenksschuss am Lattenkreuz und nur drei Minuten mit einem Schuss am Pfosten scheiterte.
Bremerhaven nutzt Überzahl – Nürnberg nicht
Im dritten Drittel war zunächst zu spüren, dass keine der beiden Teams einen Fehler machen wollte. In der 48. Minute musste Nürnbergs Verteidiger Oliver Mebus wegen eines Crosschecks für zwei Minuten auf die Strafbank. Die Bremerhavener nutzen die Überzahlchance. Wieder mit Jan Urbas, der einen satten Schlagschuss von der blauen Linie in den Winkel zum 2:1 (49. Min) für die Hausherren verwandelte. Dann setzen die Pinguins die Ice Tigers weiter unter Druck. Die bekamen in der 56, Minute in Überzahl die Gelegenheit das Spiel umzudrehen – schaffen es aber nicht und nehmen bei 57.10 Minute den Niklas Treutle zugunsten eins sechsten Feldspielers vom Eis.
Doch auch dabei gelang ihnen kein Treffer. Stattdessen netzte wieder Jan Urbas aus dem eigenen Drittel ins verwaiste Nürnberger Tor zum 3:1 für Bremerhaven ein.
Hattrick von Urbas sorgt für Nürnberger K.o.
Mit einem Hattrick Urbans gewinnt Bremerhaven damit das erste Spiel der Playoff-Serie. Das zweite Spiel findet am Freitag (10.03.23) um 19.30 Uhr in der Nürnberger Arena statt. Verliert das Team von Tom Rowe, ist die Saison für die Franken beendet. Gewinnen sie, treffen sich beide Teams am Sonntag zum Entscheidungsspiel nochmals in Bremerhaven.
Modus für Pre-Playoffs und Playoffs
Zum Auftakt der Playoffs um die 101. deutsche Eishockey-Meisterschaft kämpfen in der 1. Runde (= Pre-Playoffs) die Düsseldorfer EG (Platz 7) gegen Aufsteiger Löwen Frankfurt (Platz 10) und die Fischtown Pinguins Bremerhaven (Platz 8) gegen die Nürnberg Ice Tigers (Platz 9) um die letzten beiden Viertelfinalplätze. In der sogenannten "Best of Three"-Serie sind zwei Siege zum Weiterkommen notwendig.
München, Ingolstadt und Straubing schon in Runde der letzten Acht
Hauptrundensieger Red Bull München, der ERC Ingolstadt, die Adler Mannheim, die Straubing Tigers, die Grizzlys Wolfsburg und die Kölner Haie haben sich direkt für die Runde der letzten Acht qualifiziert.
Ab dem Viertelfinale gilt erstmals seit der Corona-Pandemie wieder der Modus "Best of Seven". Wer zuerst vier Spiele gewonnen hat, kommt eine Runde weiter beziehungsweise gewinnt den Titel.
Bei Unentschieden nach 60 Minuten wird so lange in 20-Minuten-Abschnitten weitergespielt, bis ein Tor fällt ("Sudden Death"). Dabei wird anders als in der Vorrunde mit Fünf gegen Fünf gespielt.
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