Bildrechte: picture-alliance/dpa
Bildbeitrag

Neymar und Mbappé

Bildbeitrag
> Sport >

Champions-League-Auftakt: Wenn Geld doch Tore schießt

Champions-League-Auftakt: Wenn Geld doch Tore schießt

Schon die ersten Spiele zeigten es deutlich: In der Champions League wird die Brücke zwischen Klubs mit und ohne Scheichs immer größer. Die Topteams feiern Kantersiege, die "Kleinen" sind nur noch Sparringspartner. Wird die Elite-Liga zum Langweiler?

Celtic Glasgow ist eine der Fußball-Mannschaften mit den wohl treuesten Fans der Welt. Die Gesänge legendär, vom Klassiker "You'll never walk alone" bis zur Depeche-Mode-Hymne "Just can't get enough" haben die Celtic-Anhänger ein breites Repertoire. Am Dienstagabend (12.09.17) fiel ihnen der Gesang aber sichtlich schwer. 0:5 gingen die "Bhoys" im heimischen Celtic Park gegen Paris St- Germain unter.

Angeführt von den beiden Star-Neuzugängen Neymar und Mbappé hatte Paris wenig Mühe mit dem 48-fachen schottischen Meister. Neymar traf früh (19.) zum 1:0, Mbappé (34.) und Edinson Cavani (40., FE/85.) legten nach. Paris konnte sich den Luxus erlauben, den deutschen Nationalspieler Julian Draxler erst nach 61 Minuten einzuwechseln. Eine Hereingabe des Weltmeisters bei seinem 50. Europacup-Spiel lenkte Celtic-Verteidiger Mikael Lustig ins eigene Tor (83.). Paris ist der nächste Champions-League-Gegner des FC Bayern München.

Chelsea mit dem halben Dutzend

Noch derber erwischte es Champions-League-Debütant Karabakh Agdam aus Aserbaidschan. Der Neuling kam beim englischen Meister FC Chelsea 0:6 unter die Räder. Pedro (5.), Zappacosta (30.), Azpilicueta (55.), Bakayoko (72.), Batshuayi (76.) und Medvedev (82./Eigentor) sorgten für den höchsten Sieg am ersten Spielabend.

Und selbst wenn es einmal nicht "Groß" gegen "Klein" ging, fielen die Ergebnisse teilweise deutlich aus. Der FC Barcelona revanchierte sich gegen Juventus Turin mit einem deutlichen 3:0 für das Viertelfinal-Aus des Vorjahres. Auch bei den Katalanen war ein Millionen-Mann, allerdings schon länger im Verein, der entscheidende Faktor. Lionel Messi brachte Barcelona mit seinem ersten Treffer gegen Juve-Torwart Gianluigi Buffon überhaupt in Führung (45.). Der ehemalige Schalker Ivan Rakitic (56.) und erneut Messi (69.) sorgten für die Entscheidung.

Spannung nicht in allen Gruppen

Immerhin: In der Barcelona-Gruppe D könnte durch den Auftaktsieg zumindest etwas Spannung aufkommen - weil Juventus bereits unter Druck steht. Sporting Lissabon gewann 3:2 bei Olympiakos Piräus und ist Zweiter vor den Griechen und den Italienern. Es könnte durchaus sein, dass sich drei doch recht gleichstarke Teams um Platz zwei hinter Barcelona streiten. Ähnliches auch in Gruppe C. Sieger Chelsea nach dem Kantersieg natürlich mit der Pole Position. AS Rom und und Atlético Madrid spielten 0:0 zum Auftakt. Vermutlich balgen sich mit Chelsea, Rom und Madrid drei Teams um die zwei Plätze fürs Achtelfinale. Den wackeren Aserbaidschanern aus Agdam bleibt wohl die Sparringspartner-Rolle.

Auf Langeweile deutet dagegen nach dem ersten Spieltag schon einiges in der Bayern-Gruppe B hin. Paris und Bayern duellieren sich um die Plätze eins und zwei. Dass Glasgow oder Anderlecht auch nur im Ansatz eine Chance auf die nächste Runde haben, wirkt nach dem ersten Spieltag unwahrscheinlich.

Noch ein Tor durch einen 100-Millionen-Stürmer

Die spannendste Vorrundengruppe nach dem ersten Spieltag trägt den Buchstaben A. José Mourinhos Manchester United gewann zwar erwartungsgemäß 3:0 gegen den FC Basel, für den Europa-League-Sieger trafen Marouane Fellaini (35.), 100-Millionen-Neuzugang Romelu Lukaku (53.) und Marcus Rashford (84.). Im zweiten Spiel musste Benfica Lissabon eine eher überraschende 1:2-Heimniederlage gegen ZSKA Moskau hinnehmen. Auch hier werden sich wohl drei Teams um den zweiten Achtelfinalplatz hinter Manchester streiten.