Die Eintracht überrollte die Bayern in der ersten halben Stunde und ging verdient mit 2:0 in Führung. Erst in der zweiten Halbzeit übernahmen die Münchner die Partie und kamen durch Robert Lewandowski zum Anschlusstreffer. Die Wende konnten sie aber nicht erreichen. Nach der dritten Saisonniederlage sind die Bayern zwar noch Spitzenreiter. Der Abstand zu Verfolger Leipzig hat sich nach dem Erfolg des Konkurrenten am Sonntag (21.2.2021) auf zwei Zähler verringert.
"Wir sind schlecht ins Spiel gekommen und Frankfurt hat das gut gemacht. Mit der Niederlage müssen wir leben." FC Bayern-Trainer Hansi Flick
Zehnminütige Pause nach Verletzung des Schiedsrichterassistenten
Zu Beginn der Begegnung stand aber erst einmal der Mann an der Seitenlinie im Mittelpunkt. Schiedsrichterassistent Mike Pickel hielt sich (5.) das Sprunggelenk und verschwand in der Kabine. Nachdem einige Minuten kein Ersatzmann bereitstand, bekamen die Spieler Bälle, um sich Pässe zuzuspielen und sich warmzuhalten. Dann übernahm Tobias Reichel den Platz an der Seitenauslinie und die Partie konnte fortgesetzt werden. Jetzt präsentierte sich die Eintracht im Vorwärtsgang.
"Das haben wir auch schon gegen Bielefeld falsch gemacht." FC Bayern-Kapitän Manuel Neuer über die Abwehrfehler
Eintracht überrollt den FC Bayern, besondere Geste nach dem 2:0
Nachdem Kostic den Ball scharf in Richtung Elfmeterpunkt hereingab, hielt Daichi Kamada den Fuß hin und lenkte ihn ins rechte Eck (12.) zur 1:0-Führung ein. Nach rund 20 Minuten lautete die Frankfurter Zwischenbilanz: 60 Prozent gewonnene Zweikämpfe und 6:1-Torschüsse. Amin Younes hielt im Strafraum einfach mal drauf (31.) und ließ Manuel Neuer keine Chance. Statt dem üblichen Torjubel zeigte der Schütze eine besondere Geste. Mit einem Trikot, auf dem das Porträt eines Opfers des Terroranschlags von Hanau aufgedruckt war, erinnerte er an das Ereignis vor einem Jahr.
Frankfurts Amin Younes hält ein Trikot mit dem Porträt von Fastih Sarancoglu, einem der Opfer des Terroranschlags von Hanu vor einem Jahr.
Erst nach 34 Minuten kamen die Münchner erstmals richtig gefährlich vor den Kasten: Trapp musste sich gehörig strecken, um einen von Martin Hinteregger abgefälschte Schuss von Kingsley Coman über die Latte zu lenken. Der Eintracht-Keeper meisterte (39.) auch einen Distanzschuss von Joshua Kimmich sowie das Nachlegen durch Coman.
Bayern wehrt sich, Anschlusstreffer durch Lewandowski
Nach der Pause gingen die Bemühungen des Rekordmeisters weiter, etwas am Ergebnis zu ändern. Leroy Sané ließ drei Frankfurter aussteigen und passte auf Lewandowski (53.), der zum Anschlusstreffer verwandelte. Der Rekordmeister war gereizt, sogar Trainer Hansi Flick sah nach einem Kommentar zu einem Foulspiel (60.) die gelbe Karte. Der Eintracht schien langsam die Kraft auszugehen. Einmal sorgten sie dann doch noch für Aufsehen. Nachdem Ragnar Ache im Strafraum zu Boden (80.) gegangen war, entschied der Videoschiedsrichter: "Kein Elfmeter". Beim Rekordmeister brachte Flick Lucas Hernández für Coman (82.) und Jamal Musiala (83.) für Eric-Maxim Choupo-Moting. Doch auch das brachte nicht mehr den Ausgleichstreffer.
Torwart Manuel Neuer vom FC Bayern München lamentiert nach der 1:2-Niederlage des Tabellenführers bei Eintracht Frankfurt über den mal wieder verschlafenen Start.
Eintracht Frankfurt - Bayern München 2:1 (2:0)
Frankfurt: Trapp - Tuta, Hinteregger, Ndicka - Toure, Hasebe, Rode (67. Ilsanker), Kostic - Kamada (90.+3 Zuber), Younes (74. Barkok) - Jovic (68. Ache). - Trainer: Hütter
München: Neuer - Süle, Jerome Boateng, Alaba, Davies - Kimmich, Roca (46. Goretzka) - Leroy Sane (90. Martinez), Choupo-Moting (82. Musiala), Coman (82. Hernandez) - Lewandowski. - Trainer: Flick
Tore: 1:0 Kamada (12.), 2:0 Younes (31.), 2:1 Lewandowski (53.)
Gelbe Karten: Rode (6), Ndicka (5) -
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Zuschauer: keine