Franziska Preuß vom SC Haag und Vanessa Hinz vom SC Schliersee haben im abschließenden Massenstart der Biathlon-Weltmeisterschaft in Pokljuka eine Medaille verpasst. Beim ersten WM-Titel der Österreicherin Lisa Theresa Hauser lief Preuß auf Rang sechs, Hinz wurde Zehnte.
Herrmann fehlte krankheitsbedingt
Die Silbermedaille aus der Damen-Staffel machte Mut für das abschließende Massenstart-Rennen. Großer Wermutstropfen: Die dritte qualifizierte Deutsche, Denise Herrmann, musste krankheitsbedingt passen. So ruhten die Hoffnungen auf den beiden Bayerinnen Preuß und Hinz. Bei fabelhaftem Wetter - mit strahlendem Sonnenschein und wenig Wind am Schießstand - gingen die 30 Athletinnen aus 15 Nationen an den Start.
Preuß mit zwei Strafrunden
Preuß leistete sich zwei Strafrunden und hatte nach 12,5 Kilometern 52,6 Sekunden Rückstand auf die Siegerin Lisa Theresa Hauser. Die 27-Jährige aus Kitzbühel, die vom früheren deutschen Damen-Coach Gerald Hönig betreut wird, sorgte damit für den ersten WM-Titel einer österreichischen Skijägerin überhaupt.
"Mich freut es für Lisa. Für mich war es auch wieder eine gute Platzierung. Ich hatte schon das Ziel, um eine Einzelmedaille mitzukämpfen, aber das Ergebnis motiviert mich gleich wieder für die nächste Saison. Ich bin in Reichweite. Mir kommen die ganzen Corona-Maßnahmen zu Gute - jetzt hatte mein Immunsystem ein Jahr, wo es sich stabilisieren konnte. Jetzt sehe ich, wo ich stehe, wenn ich mich nicht immer nach einer Krankheit zurückkämpfen muss." DSV-Biathletin Franziska Preuß
Hinz ließ nur im ersten Stehendanschlag eine Scheibe stehen und kam am Ende mit 1:21,2 Minuten Rückstand auf Hauser ins Ziel.
Norwegen auf den Plätzen zwei bis vier
Hauser setzte sich gegen die beiden Norwegerinnen Ingrid Landmark Tandrevold (1 Fehler/+ 21,7 Sekunden) und Tiril Eckhoff (3/+ 23,0) durch.
"Es ist echt unglaublich. Das ist einfach so schön. Man kämpft so hart den ganzen Sommer und darf dann oben stehen. Vier Mal null Fehler - das ist brutal gut." Lisa Theresa Hauser
Eckhoff fing auf den letzten Metern noch ihre Teamkollegin Marte Olsbu Roeiseland ab und sicherte sich im Zielsprint die Bronzemedaille.
DSV-Damen erstmals seit 1997 ohne WM-Einzelmedaille
Erfolgreichste Athletin bei den diesjährigen Weltmeisterschaften war Eckhoff, die einzig im Einzel über die 15 Kilometer leer ausging. Auch Hauser wird mit drei Medaillen äußerst zufrieden auf die letzten Tage blicken.
Mehr erhofft haben dürften sich die deutschen Athletinnen, bei denen erstmals seit 1997 die Einzelmedaille ausblieb und am Ende nur eine Silbermedaille in der Staffel verbucht werden konnte. Zuletzt hatte es 2013 in Nove Mesto nur eine Damen-Medaille bei Welttitelkämpfen gegeben.