Die Biathletinnen erlebten am Samstag (14.1.23) vor vollem Haus in der Ruhpoldinger Chiemgau-Arena Gänsehaut-Momente. Die arrivierten Fachkräfte Franziska Preuß und Vanessa Hinz fehlten beim Staffel-Rennen der Frauen krankheitsbedingt. Den Kampf ums Podest gingen Anna Weidel, Vanessa Voigt, Sophia Schneider und Turbo-Skijägerin Denise Herrmann-Wick an. Und trotz zehn Nachladern verlief die Mission am Ende erfolgreich. Nur Norwegen war 15,3 Sekunden schneller unterwegs. Platz zwei ein Ergebnis, dass den Zielraum toben ließ. Italien landete auf Rang drei. "Ich wollte unbedingt bei dem Publikum zeigen, warum wir jeden Tag trainieren", sagte Voigt. Teamkollegin Schneider ergänzte: "Ich hab heute gemerkt, dass auf der Strecke einiges geht und bin deshalb aggressiv angelaufen."
Zuschauer beflügeln die Skijägerinnen
Startläuferin Weidel, die noch nicht wieder voll angreifen konnte, benötigte vor der imposanten Kulisse vier Nachlader und fiel deutlich zurück. "Ich hab eigentlich ein gutes Gefühl gehabt", sagte sie zu den Fehlschüssen. Woran es lag, wollte sie mit den Trainern analysieren. Mit über einer Minute Rückstand übergab sie als Zwölfte an Voigt. Die mühte sich gegen die Spitzengruppe um Frankreich Zeit gutzumachen. Die 25-Jährige blieb fehlerfrei und schickte Schneider als Vierte in die Spur. Der Rückstand war allerdings nur minimal unter eine Minute geschmolzen. "Es beflügelt mit so vielen Zuschauern", so Voigt, die superschnell und sicher geschossen hatte. "Es ist schon fast, wie wenn man getragen wird".
Schneider "schnupft" Davidova
Auch Schneider blieb nicht fehlerfrei, konnte Herrmann-Wick aber trotz vier Nachladern mit einem Rückstand von nur noch 39,7 Sekunden auf die Jagd schicken. "Die Zuschauer haben so angetrieben, dass man fast dahingeflogen ist", freute sich Schneider, die Markéta Davidova in der Loipe "schnupfen" konnte.
Herrmann-Wick machte es spannend. Liegend ließ die 34-Jährige eine Scheibe stehen und musste nachladen. Blieb aber hinter Norwegen und Italien auf Podestkurs. Auch beim letzten Anschlag ging ein Schuss daneben. Doch es reichte, um als Zweite auf die Schlussrunde zu gehen. In beeindruckender Lauf-Form unterwegs ließ sich die Wahl-Ruhpoldingerin aber Platz zwei nicht mehr nehmen.