Ein indiskutabler 48. Platz nach vier Schießfehlern beim Einzelrennen von Ruhpolding hatte der Biathlon-Königin Dahlmeier die Laune verdorben.
Anstatt beim Weltcup vor heimischen Publikum nach zwei Infekten Selbstvertrauen zu sammeln, musste die siebenmalige Weltmeisterin 29 Tage vor Beginn der Olympischen Spiele in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) beim Sieg von Dorothea Wierer einen herben Rückschlag hinnehmen.
Dahlmeier ratlos
"Das muss ich jetzt abhaken", sagte eine konsternierte Dahlmeier, die beim dritten Schießen mit drei Fehlern alle Chancen eingebüßt hatte. Warum ihr als sichere Schützin so ein Malheur passiert war, konnte sie nicht erklären: "Ich habe mich sehr gut gefühlt. Es hat Spaß gemacht, ich lag super im Rennen. Ich weiß nicht, wo das Problem lag."
Allzu lange wollte sich Dahlmeier mit ihrem schlechtesten Rennen - bei Olympia 2014 in Sotschi war sie im Sprint einmal 46. geworden - aber nicht aufhalten. "Es heißt jetzt, sich auf die nächsten Rennen zu konzentrieren", sagte sie tapfer.
Bundestrainer verärgert
Auch die anderen Biathletinnen zeigten sich am Schießstand unsicher, was Bundestrainer Gerald Hönig ärgerte: "So darf man sich nicht verkaufen. Wir hatten überhaupt nichts zusammengebracht. Wir haben Fehler dabei, die sind schwer zu erklären".
Beste Deutsche war Maren Hammerschmidt (Winterberg/2) auf dem 15. Platz, Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld/3) wurde 17., die zweimalige Saisonsiegerin Denise Herrmann (Oberwiesenthal/5) musste sich mit Rang 40 begnügen, glänzte immerhin aber mit der besten Laufzeit.
Warum alle deutschen Frauen so schlecht schossen? Hammerschmidt suchte nach einer Erklärung: "Der Druck hier zu Hause ist nicht so gering für uns alle." Am Samstag steht die Staffel, am Sonntag der Massenstart an.