Einst Stammkraft beim FC Bayern München und in der französischen Fußball-Nationalmannschaft, derzeit nicht mehr unumstritten: Benjamin Pavard, flexibel einsetzbarer Defensivmann, sieht seine sportliche Zukunft nach Medienberichten nicht beim deutschen Rekordmeister.
Laut "SportBild" wird der 26-Jährige seinen bis 2024 gültigen Vertrag mit dem FC Bayern nicht verlängern. Er soll nicht einmal bereit sein, Gespräche zu führen. Damit die Münchner noch eine Ablöse mitnehmen können, müsste Pavard schon im kommenden Sommer wechseln.
Pavard spricht von neuen "Projekten"
Bereits im Vorfeld der WM 2022 in Katar hatte Pavard forsche Töne angeschlagen und offen mit einem Wechsel kokettiert. "Ich bin nicht dagegen, ein neues Projekt zu entdecken. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit. Warum nicht ein neues Land, eine neue Kultur entdecken?", sagte er in einem Interview mit der französischen "L'Équipe" vor WM-Beginn.
Nur wenige Tage später äußerte er sich ähnlich gegenüber der italienischen "Gazzetta dello Sport": "Mit Bayern München habe ich alles gewonnen. Ich spiele, um zu gewinnen und ich bin bereit, neue interessante Projekte zu bewerten, aber als zentraler Verteidiger."
Wo findet Pavard einen Platz in der FC-Bayern-Startelf?
Pavards aktuelles Bayern-Problem: In der Innenverteidigung, wo er bevorzugt spielt, hat sich das Duo Dayot Upamecano/Matthijs de Ligt etabliert. Pavard wäre nur Nummer drei, kehrt sein verletzter Landsmann Lucas Hernández zurück, vielleicht sogar nur Innenverteidiger Nummer vier.
Auf der rechten Außenbahn, wo er seit seinem Wechsel zum FC Bayern 2018 überwiegend spielte, wurde er zuletzt von Neuzugang Noussair Mazraoui verdrängt. So recht scheint aktuell kein Platz für Pavard in der Startformation.
Allerdings wird ihn der FC Bayern zumindest im nächsten halben Jahr kaum ziehen lassen - solange Hernández noch ausfällt und Pavard eben der erste Ersatzmann ist.
Pavard sitzt auf der Bank, Mazraoui glänzt
Auch bei der WM ist Pavard aktuell nur Ersatzmann. Nach seinem Einsatz im Auftaktspiel der Franzosen gegen Australien (4:1) verbannte ihn Nationaltrainer Didier Deschamps auf die Bank. Und übte ungewohnt offen Kritik: Pavards schwache Leistung habe ihm "mental wie körperlich nicht gutgetan".
Ganz anders dagegen sein FC-Bayern-Konkurrent Mazraoui. Der ist mit Marokko eine der Überraschungen der WM und einer der stärksten Spieler der Nordafrikaner. Unwahrscheinlich, dass er nach der Rückkehr nach München seinen Platz auf der rechten Abwehrseite einfach so räumt.