Seit drei Partien wartet der FC Bayern nun schon auf einen Sieg gegen die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann, die in der vergangenen Saison vier Punkte gegen die Bayern geholt hat. Zudem gehen die zurückliegenden beiden Liga-Niederlagen des Meisters auf das Konto der TSG. Eine Niederlage in den ersten drei Bundesliga-Spielen - das gab es beim FC Bayern zuletzt im Jahr 2011.
Kopfschütteln beim Sportdirektor, Spieler mit Selbstkritik
Alles andere als glücklich wirkten Präsident Uli Hoeneß und Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, als sie während der Partie auf der Tribüne immer wieder die Köpfe zusammensteckten. Und Sportdirektor Hasan Salihamidzic schüttelte schon kurz vor dem Abpfiff den Kopf. Immerhin: Die Spieler gaben sich nach der unangenehmen Niederlage selbstkritisch. "Obwohl ein zweiter Ball beim ersten Gegentor im Spiel war, war es natürlich unsere eigene Schuld", äußerte Kapitän Manuel Neuer. Weltmeister-Kollege Mats Hummels hingegen prangerte die mangelhafte Chancenverwertung in der Druckphase vor dem Gegentor an. "Hoffenheim war eiskalt. Die Qualität hatten wir diesmal nicht. Deshalb ist die Niederlage auch nicht unverdient, denn am Ende geht es ums Toreschießen", sagte der Innenverteidiger.
"Die Leistung war eigentlich in Ordnung, aber wir waren nicht bei 100 Prozent - und 95 Prozent haben nicht gereicht." Münchens Trainer Carlo Ancelotti
Ancelotti keineswegs verärgert
Der einzige, der sich nach dem 0:2 nicht aus der Ruhe bringen ließ, war der Bayern-Coach. Ancelotti erlaubte nach dem Spiel sogar ein gemeinsames Foto von sich und seinem 28 Jahre jüngeren Hoffenheim-Trainer. "Natürlich sind wir enttäuscht", sagte der Italiener zwar. "Aber die Leistung des Teams war nicht so schlecht, wie es das Ergebnis aussagt", so sein nüchternes Fazit. Dabei hätte er Grund genug für Ärger gehabt. Schließlich haben sich seine Spieler beim Gegentreffer von Hoffenheim von einem 80 Meter entfernt liegenden zweiten Ball ablenken lassen. Aber auch auf diese durchaus umstrittene Aktion reagierte der 58-Jährige nur mit einem Achselzucken: "Vielleicht haben sie die Spielregeln geändert", lautete sein lapidarer Kommentar. Und auch auf die Frage, warum er die Stars Franck Ribery, Arjen Robben und James zunächst auf die Ersatzbank gesetzt hatte, fand der Italiener keine rechte Antwort. Die muss jetzt wohl in den nächsten Spielen her, wie Verteidiger Hummels sagte: "Das ist kein Beinbruch - aber nur, wenn man die richtige Reaktion zeigt. Und das wären zwei Heimsiege."