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Ancelotti kontert Bayern-Kritik an Trainings-Philosophie

Nach dem Hinspiel gegen Paris St. Germain war für Carlo Ancelotti Schluss beim FC Bayern. Kurz vor dem Rückspiel reagiert er auf die Kritik an seinen Trainingsmethoden. "Ich habe eine  Art zu arbeiten, die ich nicht ändere. Das war das Grundproblem."

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Geht eine Liebe auseinander, dann werden oft Gefühle verletzt. Das gilt in der Ehe wie im Fußball. Klüger ist, wer nichts sagt. Doch das geht eben meist nur eine gewisse Zeit. Bei Carlo Ancelotti scheint diese Geduld nun erschöpft. In der Sportsendung "Domenica Sportiva" musste der Italiener nun doch mal einige Dinge klarstellen, die er zuletzt so aus München gehört hatte. "Zuletzt wurde sehr viel geredet. Die Spieler haben geredet, die Presse und auch der Präsident des FC Bayern", sagte Ancelotti. "Ich möchte nicht wirklich etwas dazu sagen, was passiert ist. Ich glaube, das Problem war meine Methode. Ich habe eine Art zu arbeiten, die ich nicht ändere. Das war das Grundproblem."

Am Ende war es aber wohl eine Frage der Trainingsphilosophie. Für Robert Lewandowski zum Beispiel war die Übungseinheiten unter Ancelotti viel zu kurz und viel zu wenig intensiv. "Wenn zu wenig trainiert wird, muss man individuell etwas machen", meinte Lewandowski am Mittwoch.

Qualität vor Quantität

Der Ex-Bayerncoach vertritt da allerdings eine andere Ansicht: "Meiner Meinung nach ist es mit einem Team auf so hoher Ebene nicht möglich, so zu arbeiten. Die Mannschaften spielen 60 Spiele im Jahr. Ich bevorzuge da eindeutig die Qualität vor der Quantität." Im Training will er deshalb nicht 90 Minuten auf dem Trainingsplatz zu bleiben. "Ich bevorzuge eine intensive Stunde, ohne langsam durch die Gegend zu laufen."

Doch genau das, hat man dem Bayernspiel unter Ancelotti angesehen. Viel weniger Bewegung als unter Pep Guardiola oder jetzt wieder unter Jupp Heynckes. Die Münchner immer mit viel weniger Laufkilometern als die Gegner. Trotzdem bleibt Ancelotti bei seinem Ansatz. "Ich arbeite viel mit dem Ball und simuliere Spielsituationen. Ich glaube, lange langsam laufen und ähnliche Trainings-Arten sind schädlich für einen Spieler. Wer Marathon läuft, trainiert so. Fußballspielen ist nicht langsam laufen", schiebt der 68-Jährige nach.

Ancelotti und die Bayern – wie im richtigen Leben. nach der Trennung ist es halt meist Ansichtssache wer Recht hat.