Drei Mal Gold, einmal Bronze - Katharina Althaus war die Königin der Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Planica. Am Sonntag wurde sie mit der Pferdekutsche daheim in Schöllang bei Oberstdorf abgeholt, die Musikkapelle spielte für sie, abends stand noch eine Party an.
"Es war wie im Traum", erzählt sie im Blickpunkt-Sport-Exklusivinterview im BR Fernsehen. Mit diesem breiten Grinsen, das fast schon charakteristisch für die Allgäuer Frohnatur ist. "Ich - aber auch alle anderen - hätten es nie erwartet, dass ich hier mit vier Medaillen um den Hals nach Hause komme. Ich habe im Vorhinein gesagt: 'Wenn es eine wird, dann bin ich mehr als zufrieden.'"
Althaus ist derzeit eine der stärksten Skispringerinnen der Welt. Dabei hatte sie im vergangenen Jahr nach der viel diskutierten Disqualifikation im Mixed-Teamwettbewerb sogar überlegt, frühzeitig aufzuhören. "Ich war kurz davor, die Ski in die Ecke zu stellen und zu sagen: Danke, das war's. Nochmal mache ich sowas nicht mit", sagte die 26 Jahre alte Allgäuerin am Samstag im ZDF. "Dann kam die Nachricht, dass wir Skifliegen gehen dürfen. Das hat alles geändert bei mir." Mitte März in Vikersund ist es übrigens so weit.
Erstmals WM-Gold im Einzel
Die Gefühle bei Althaus haben sich nach dieser Nachricht und der starken WM in Planica eben vollends gewandelt. Ihr wichtigster Titel: der im Einzel. Endlich Weltmeisterin, endlich Gold, was Ihr jahrelang verwehrt wurde. WM-Zweite war sie, Olympia-Zweite auch. Und auch noch Gesamtweltcupzweite. Die ewige Vize-Meisterin ist jetzt Vergangenheit.
"Gold im Einzel hatte ich noch nie. Das war so besonders für mich. Ich habe so lange darauf gewartet und dafür gekämpft", sagte sie im Gespräch mit BR-Sportmoderatorin Julia Scharf. Klar, dass sie nun die Schlussfolgerung zieht: "Ich bin jetzt einfach froh, dass ich nicht aufgehört habe."

Katharina Althaus
Althaus verbessert sich von Sprung zu Sprung bei der WM
Ganz im Gegenteil, sie hat weiter eine große Zukunft vor sich. Die Allgäuerin ist vollends zur Siegspringerin geworden. Das Einzelgold war der erste Streich, und das Teamgold folgte sogleich. Althaus führte die vier Frauen zu Gold. "Das ist nochmal viel, viel cooler, sich im Team zu freuen. Ich habe mich natürlich dann auch für die drei anderen mitgefreut. Das zeigt schon noch mal das, dass das ganze Team auf einem anderen Niveau ist."
In den WM-Tagen schien es so, als würde Althaus sich von Sprung zu Sprung, von Wettbewerb zu Wettbewerb noch einmal steigern. Im Mixed-Team legte sie dann ihren stärksten Sprung hin und holte das dritte Gold von der Normalschanze. Auf der großen Anlage fügte sie ihrem Satz noch Bronze im Einzel hinzu.
Lust aufs Springen und Medaillen geweckt
Als sie nun daheim ankam, musste sie auch ein wenig zurück an ihre Anfänge denken, als die Kinder auf sie zustürmten und Autogramme wollten. Da kam ihr: "Boah, krass: Vor einigen Jahren war ich diejenige, die nach Autogrammen gefragt hat. Ich freue mich so, dass ich jetzt diese Rolle übernehmen darf."
Die WM hat die Lust aufs Springen und auf die Medaillen noch einmal verstärkt bei der Allgäuerin: "Ich würde mich natürlich freuen, wenn da noch mehr dazukommen", sagte sie am Sonntag im BR Fernsehen. Natürlich mit diesem breiten Grinsen.
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