Alexander Zorniger (l.) und Markus Weinzierl
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Alexander Zorniger (l.) und Markus Weinzierl

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270. Frankenderby in Fürth: Drama garantiert

Flutlichtspiel, Derby, Abstiegskampf: Der Lokalgipfel zwischen Nürnberg und Fürth verspricht viel Drama. Das Franken-Duell elektrisiert eine ganze Region. Das merken auch Trainer und Spieler.

Die Brisanz des lokalen Fußball-Gipfels spürt Greuther Fürths Trainer Alexander Zorniger überall. "Als ich beim Metzer war, als ich im Möbelgeschäft war, da hat man mir gesagt, dass drei Punkte schon ganz gut wären", berichtete der Trainer der SpVgg Greuther Fürth vor dem 270. Frankenderby am Samstag (20.30 Uhr/Radio-Livereportage im BR24 Livecenter) gegen den Erzrivalen 1. FC Nürnberg. Es werden 90 Minuten unter Flutlicht, die eine ganze Region elektrisiert.

Risiko und Chance zugleich

Das Derby verspricht Dramatik pur. Abendspiel, Abstiegskampf und noch dazu könnte der Club mit einem Sieg in der Tabelle am ungeliebten Nachbarn vorbeiziehen. "Ich bin hundert Prozent davon überzeugt, dass die Spieler sich zerreißen werden", sagte Nürnbergs Trainer Markus Weinzierl. Beide Vereine hinken den eigenen Erwartungen in dieser Zweitliga-Saison massiv hinterher. Beide wollen ihre Fans milde stimmen.

Während Zorniger am vergangenen Wochenende mit dem Kleeblatt seine erste Niederlage erlebte, kriselt es 20 Kilometer weiter schon seit Monaten. Das hochbrisante Lokalderby ist für den Club Risiko und Chance zugleich. Zum Rückrundenstart missglückte mit der Heimniederlage gegen St. Pauli der erhoffte Stimmungsumschwung.

Depression oder neue Euphorie?

Im Anschluss sagte Routinier Johannes Geis mit Blick auf die Kraftprobe in Fürth: "Wir wissen alle, was jetzt für eine Woche kommt. Wir richten alle den Blick auf dieses nächste Spiel. Und das müssen wir gewinnen."

Verliert Nürnberg jedoch auch noch das Derby, dürfte es ungemütlich werden im schwarz-roten Frankenland. Gleichzeitig könnte ein Sieg - wie in der Hinrunde - die Krisenatmosphäre deutlich erträglicher machen. "Die Derby-Woche wollen wir positiv bestreiten. Dann kann auch wieder Euphorie entstehen", sagte Winter-Zugang Florian Flick, der beim Fehlstart gegen St. Pauli ein Lichtblick gewesen war.

Weinzierl: Derby-Erfahrung mit Schalke

Von möglichen Provokationen der Fürther Fans wollen sich die Clubberer nicht ablenken lassen. "Es wird emotionaler sein als sonst, das geht schon bei der Ankunft im Stadion los. Wir werden es cool angehen", versicherte Weinzierl. Der 48-Jährige appellierte an seine Mannschaft, 90 Minuten konsequent zu verteidigen und alles für den Erfolg zu tun.

Wie Weinzierl sein Team auf das Derby einschwören muss, weiß er ganz genau. Schließlich kann der Coach auf einen Erfahrungsschatz aus Schalker Trainerzeiten zurückgreifen. "Ich habe aber keins gewonnen, das waren zwei Unentschieden", sagte Weinzierl über frühere Bundesliga-Kämpfe gegen Borussia Dortmund. Jetzt soll endlich der erste Derbysieg her.

Emotionale Leader wie Hrgota sind gefragt

Fürth will sich für das bittere 0:2 aus der Hinrunde revanchieren - und setzt dabei vor allem auf seinen Kapitän Branimir Hrgota. "Er ist der emotionale Leader dieser Truppe, weil manchmal sein Temperament einfach rausbricht. Da haben wir nicht genügend Spieler von", sagte Zorniger über den Schweden. Hrgota soll Fürth zum Sieg ballern.

Eine ganze Fußball-Region fiebert dem Franken-Gipfel entgegen. Der Sportpark Ronhof wird mit 16.626 Fans ausverkauft sein. "Bei mir war die Kartenanfrage größer als sonst, bei den Spielern auch. Dass da Feuer drin ist, ist mir vollkommen klar", sagte Zorniger. Den Fans einen Dreier schenken und dann zusammen feiern, so stellt sich der 55-Jährige seinen perfekten Samstagabend vor. Und mit einem Derbysieg in Rücken wäre auch der nächste Besuch beim Metzger deutlich angenehmer. 

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