Ronaldo mit seiner legendären  Nummer 7: Hier noch im Trikot von Machester United.
Bildrechte: pa/dpa/Mark Pain

Ronaldo mit seiner legendären Nummer 7: Hier noch im Trikot von Machester United.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Ein Weltstar in Saudi-Arabien: Neue Sphären für Ronaldo

Seine Karriere war ins Stocken geraten. Nun wagt der frühere Weltfußballer Christiano Ronaldo einen neuen Schritt. Saudi-Arabien wird immer wieder für seine Menschenrechtsverletzungen kritisiert. Doch der Deal für Ronaldo lohnt sich.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

An den Namen seines neuen Heimarbeitsplatzes wird sich Cristiano Ronaldo sicher noch gewöhnen müssen. Früher trugen sie so klangvolle Titel wie Old Trafford, das Theater der Träume von Manchester United. Oder das legendäre Estadio Santiago Bernabéu von Real Madrid. Oder das Juventus Stadium in Turin. Ab jetzt läuft der fünfmalige Weltfußballer und Europameister von 2016 im Mrsool Park des Al-Nassr FC auf. Fassungsvermögen: 25.000 Zuschauer. Dass die Plätze künftig gefüllt sein dürften, ist kaum anzuzweifeln.

200 Millionen Euro pro Spielzeit

Der Club aus der Hauptstadt hat sich eine der größten Attraktionen des Weltfußballs gekauft - und lässt sich den mittlerweile 37 Jahre alten Superstar Medienberichten zufolge Unsummen kosten, die schwindelig und ihn laut dem britischen Boulevardblatt "The Sun" gleich zum bestbezahlten Sportler überhaupt machen. Umgerechnet rund 200 Millionen Euro soll Ronaldo angeblich pro Spielzeit bekommen. Für zweieinhalb Jahre hat er unterschrieben. Das würde bedeuten: Eine halbe Milliarde.

"Ich bin gespannt auf eine neue Fußball-Liga in einem anderen Land", wurde Ronaldo zitiert, er sprach von einer "sehr inspirierenden Vision" des Vereins: "Zusammen werden wir dem Team helfen, mehr Erfolg zu haben."

Geräuschvoller Abgang aus Manchester

Geschichte werde geschrieben, befand der Verein über Fotos, die den 37 Jahre alten Portugiesen mit dem gelb-blauen Trikot und seiner legendären Nummer 7 zeigen. Saudi-Arabien wird immer wieder wegen Menschenrechtsverstößen kritisiert. So landen Oppositionelle im Gefängnis oder werden zu langen Haftstrafen verurteilt. Auch vor Mord wird nicht zurückgeschreckt.

Der von Saudi-Arabien finanzierte Nachrichtensender Al-Arabiya hatte die Nachricht bereits ein paar Stunden zuvor verkündet, allerdings ohne Quellen dafür zu nennen. Die News machte dennoch blitzschnell die Runde über England, Italien, Portugal, Spanien. Und laut dem Sender CBS Sports sollte die offizielle Verkündung eigentlich erst am Samstag nach dem Meisterschaftsspiel der Saudi Pro League von Al-Nassr bei Al-Khaleej erfolgen. Einen ersten Teil des medizinischen Tests soll Ronaldo auch schon absolviert haben. Nachdem auch schon Fotos von Al-Nassr-Trikots mit Ronaldos Namen und seiner Rückennummer aufgetaucht waren, machte der Club den Transfers nach Mitternacht (Ortszeit) offiziell.

Beim FC Bayern gehandelt

Seit seinem geräuschvollen Abgang bei Manchester United während seines zweiten Engagements beim englischen Traditionsclub ist der Portugiese ohne Verein. Er war daher seit Ende November ablösefrei auf dem Markt. Seitdem kursierten auch immer wieder die wildesten Gerüchte um Ronaldo.

  • Zum Artikel: Manchester United trennt sich von Cristiano Ronaldo

Schon länger hatte er Probleme in Manchester. Sogar bei Borussia Dortmund und dem FC Bayern wurde Ronaldo gehandelt. Jetzt nach dem saudischen Deal berichtet die spanische Sportzeitung "Marca", dass Ronaldo nach Vertragsende Botschafter der WM-Bewerbung des arabischen Landes werden soll, das sich gemeinsam mit Ägypten und Griechenland um die Ausrichtung der WM 2030 bemüht. Davon war in der ersten offiziellen Mitteilung aber nicht die Rede.

Selbst der Präsident des saudischen Fußball-Verbandes hatte sich schon für das Ronaldo-Engagement stark gemacht. "Wir würden diesen Spieler gerne in unserer Liga haben", hatte Jassir al-Missihal betont: "Wir wollen überraschen, indem wir mehr Top-Spieler aus der ganzen Welt verpflichten. Als Verband wären wir mehr als zufrieden."

WM in Katar für Ronaldo enttäuschend

Für den fünfmaligen Weltfußballer wurde seine letzte WM zu einer großen Enttäuschung, nachdem er von Nationaltrainer Fernando Santos im Achtelfinale und dann auch beim Viertelfinal-Aus gegen Marokko nur als Einwechselspieler zum Einsatz gekommen war. Nach dem Aus hatte Ronaldo bittere Tränen geweint. Mit seinem neuen Vereins-Trikot in den Händen kehrte auch das Lächeln wieder zurück.

Nach Portugals WM-Aus im Viertelfinale hielt sich Ronaldo vor Weihnachten auf dem Trainingsgelände von Real Madrid fit. Der Torjäger hatte von 2009 bis 2018 für die Königlichen gespielt und in diesem Zeitraum mit 450 Treffern in 438 Spielen zum Gewinn von unter anderem vier Champions-League-Titeln beigetragen. Weitere Stationen seiner Profi-Laufbahn waren Sporting Lissabon, Juventus Turin und zweimal ManUnited. 2016 gewann Ronaldo mit Portugal die Fußball-Europameisterschaft. Seine 118 Länderspieltore (in 196 Spielen) sind weltweit unerreicht.

Mit Informationen von dpa und sid

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!