Wie wichtig die drei Punkte waren, zeigt der Blick auf die Tabelle. Der FCN verbesserte sich auf den zwölften Platz und hat nicht nur die Darmstädter überholt, sondern dank der Siege von St. Pauli gegen Sandhausen und von Hannover 96 in Braunschweig nun auch wieder fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Die Entscheidung fiel erst in der dramatischen Schlussphase. Zunächst hatte Darmstadt per Handelfmeter ausgeglichen (90.). Vorausgegangen war ein Handspiel von Oliver Sorg, der glatt Rot sah. Doch in der Nachspielzeit lenkte ein Darmstädter den Ball nach einer Ecke ins eigene Tor (92.).
Dabei ging es zäh los: In einer ausgeglichenen Anfangsphase ließen die Hessen durch Christian Clemens eine sehr gute Möglichkeit ungenutzt (11.). Sie erarbeiteten sich in der Folge zwar vorübergehend leichte Feldvorteile, wandelten diese aber nicht in weitere zwingende Abschlüsse um.
Wenig Torszenen - Valentini verletzt
In einer tempoarmen Begegnung wurden die Franken Mitte der ersten Halbzeit langsam aktiver, ohne ihre offensive Harmlosigkeit abzulegen. So kam hüben wie drüben - abgesehen von einigen geblockten Schüssen aus der Distanz - keine Torgefahr auf. Pech für den Club: Kapitän Enrico Valentini musste schon in der 33. Minute verletzt ausgewechselt werden. Für ihn kam Oliver Sorg in die Partie.
Schleusener schlägt direkt nach der Einwechslung zu
Nach dem Wechsel zunächst das gleiche Bild: Beiden Mannschaften war das fehlende Selbstvertrauen anzumerken. Die wenigen Torgelegenheiten wurden auf beiden Seiten teils kläglich vergeben. Winter-Neuzugang Mats Moeller-Dähli vertendelte im Strafraum das mögliche 1:0 (50.), auf der Gegenseite scheiterte Mathias Honsak aus kurzer Entfernung und spitzem Winkel an Club-Keeper Christian Mathenia, im Nachschuss zielte Fabian Schnellhardt dann viel zu hoch (55.).
Es dauerte bis zur 76. Minute, ehe wieder etwas Nennenswertes passierte. Dann durfte der Club jubeln: Sechs Minuten nach seiner Einwechslung war Fabian Schleusener zur Stelle und machte das 1:0 für die Franken. Tim Handwerkers hatte den Ball halbhoch hereingebracht. Zunächst scheiterte noch Nikola Dovedan mit einem Schuss aus etwa acht Metern an Torhüter Marcel Schuhen. Der konnte den Ball aber nicht festhalten und Schleusener musste aus drei Metern nur noch einschieben.
Dramatische Schlussphase
In der 90. Minute kam Darmstadt durch Fabian Holland vom Elfmeterpunkt doch noch zum Ausgleich. Vorausgegangen war ein Handspiel von Sorg, der vom Platz flog. Nürnberg wäre nun wohl auch mit einem Punkt zufrieden gewesen, da schenkten sich die Hessen nach einem Eckball das 1:2 ein. Das Happy Ende für den Club, der das Abstiegsgespenst damit zunächst einmal vertrieben haben dürfte.
SV Darmstadt 98 - 1. FC Nürnberg 1:2 (0:0)
Darmstadt: Schuhen - Patrick Herrmann, Palsson, Mai, Holland - Rapp - Schnellhardt, Mehlem - Clemens (64. Skarke), Honsak - Dursun (74. Seydel). - Trainer: Anfang
Nürnberg: Mathenia - Valentini (33. Sorg), Mühl, Sörensen, Handwerker - Geis - Krauß, Nürnberger - Möller Daehli (83. Behrens) - Dovedan (83. Margreitter), Borkowski (70. Schleusener). - Trainer: Klauß
Tore: 0:1 Schleusener (76.), 1:1 Holland (90., Handelfmeter), 1:2 Rapp (90.+3, Eigentor)
Rot: Sorg (Nürnberg) wegen eines Handspiels (88.)
Schiedsrichter: Martin Thomsen (Kleve)