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Protest gegen Stellenstreichung Siemens unter Druck

Seit Frühjahr laufen an drei bayerischen Standorten von Siemens Gespräche zwischen Betriebsrat, Gewerkschaft und dem Konzern. Der will weltweit 2.500 Stellen in der Sparte elektronische Antriebe streichen- die meisten davon in Bayern. An einem weiteren Aktionstag wollen die Betroffenen erneut ihren Unmut äußern.

Von: Birgit Harprath

Stand: 20.07.2016

Das Logo des Elektrokonzerns Siemens vor dem Siemens-Forum am Firmensitz in München (Bayern) auf einer Stele am Empfang zu sehen. | Bild: picture-alliance/dpa/Peter Kneffel

Noch bauen sie Motoren - beispielsweise für Windräder oder Pumpstationen. Doch weil angesichts der weltweit sinkenden Rohöl- und Energiepreise die Nachfrage lahmt, will Siemens Kosten sparen -  auch beim Personal. Stellen sollen abgebaut oder verlagert werden. Bayern trifft es mit fast 2.000 an den Standorten Nürnberg, Bad Neustadt und Ruhstorf. Dort wird heute der Protest laut – ziemlich laut. Denn: Die Mitarbeiter sind sauer. Dass der Konzern sozialverträglich abbauen will, beruhigt sie nicht. Die Hälfte der Arbeitsplätze sollen nach Osteuropa verlagert werden. Die Löhne sind dort niedriger. Für den bayerische IG Metallchef Jürgen Wechsler sollte Siemens mehr einberechnen.

"Die Infrastruktur, Produktivität, das Zusammenwirken von Vertrieb, Entwicklung und Produktion - alles was man an den deutschen Standorten hat, ist in der Gesamtbetrachtung der Standorte Ruhstorf, Nürnberg und Bad Neustadt konkurrenzfähig."

Jürgen Wechsler, IG Metallchef Bayern

Politik in der Verantwortung

Sollte Siemens die Verlagerung zurücknehmen, würde sich die IG Metall konstruktiven Lösungen nicht verschließen. Währenddessen wünscht sich Wechsler von der Politik höheren Druck. Schließlich dürfe der Industriestandort Bayern nicht schleichend abgebaut werden.

"Die bayerische Staatsregierung muss auf die Verantwortlichen bei Siemens mehr Druck machen."

Jürgen Wechsler, IG Metallchef Bayern


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