Ein 74-jähriger Rentner aus München soll mindestens zwei Schreiben mit Beleidigungen an die Pfarrei geschickt haben. Im November hatten Staatsanwaltschaft und Kripo Ermittlungen aufgenommen, nachdem eine entsprechende Postkarte bei der Pfarrgemeinde Zorneding eingegangen war. Der damalige Pfarrer hatte Strafanzeige bei der Polizeiinspektion Poing erstattet.

Beweise sichergestellt

Opfer von rassistischer Hetze: Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende

Auf die Spur des mutmaßlichen Absenders kam die Kripo nach einem Anruf aus dem Briefzentrum Freising im März diesen Jahres: Die Post hatte laut Polizei ein weiteres Schreiben an die Zornedinger Pfarrei zurückgehalten, da bereits außen am Umschlag Schmähungen und Bedrohungen zu lesen waren. Die über das Landeskriminalamt veranlasste kriminaltechnische Untersuchung und zahlreiche weitere festgestellte Spuren führten schließlich zu dem tatverdächtigen Rentner. Bei einer anschließenden Wohnungsdurchsuchung seien weitere Beweismittel sichergestellt worden, unter anderem handschriftlich verfassten Schreiben mit Beleidigungen und Unterstellungen sowie Reste eines Werbeprospektes, welches für eines der Drohschreiben verwendet wurde.

Mann ist polizeibekannt

Der 74-Jährige wurde vorläufig festgenommen. Laut Polizei ist der Mann den Beamten bereits wegen ähnlicher Straftaten bekannt, allerdings leugnet er die Tat und macht darüber hinaus keine Angaben. Die Ermittlungen zu weiteren zwei Briefen und einer Postkarte, im die im Januar und Februar mit Drohungen und Beleidigungen an das Pfarramt verschickt wurden, dauern an.

Die anonymen Briefe mit Morddrohungen und Beleidigungen gegen den aus dem Kongo stammenden katholischen Pfarrer hatten zu dessen Rückzug aus Zorneding geführt. Der Fall sorgte überregional für Empörung, Tausende solidarisierten sich mit Olivier Ndjimbi-Tshiende.