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Whatsapp ab 16: Was hat's gebracht? Nichts!

Whatsapp ab 16: Was hat's gebracht? Nichts!

Seit Ende April dürfen unter 16-jährige Whatsapp nicht mehr nutzen. Doch hält sich jemand daran? Wir sind dieser Frage nachgegangen. Von Christian Schiffer

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Raphael ist erst 13 und doch führt er das Interview mit uns per Whatsapp, mit Hilfe von Sprachnachrichten. Gerade mal eine Person, ein 12-jähriges-Mädchen, kennt Raphael in seinem Freundeskreis, die von den Eltern Whatsapp-Verbot bekommen hat. Alle anderen benutzen Whatsapp einfach weiter, denn die neue 16-Jahre-Grenze wird ja ohnehin nicht kontrolliert. Dabei dürfen seit Ende April dürfen unter 16-jährgie die beliebte Chat-App eigentlich gar nicht mehr benutzen. Der Messenger hat damit eine Richtlinie der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung umgesetzt. Jedoch hat es in der Geschichte des Internets wohl selten eine Regelung gegeben, die so wenig beachtet wurde, wie das Whatsapp-Verbot für unter 16-jährige. 

Jeder zweite Grundschüler benutzt Whatsapp

Das kann auch Hans-Jochen Palme bestätigen. Der Medienpädagoge arbeitet bei „Studio im Netz“, einer Facheinrichtung, die ihren Fokus vor allem auf Jugendliche und neue Medien richtet. Er schätzt den Anteil von Jugendlichen unter 16-Jahren, die seit Ende April kein Whatsapp mehr benutzen, auf ziemlich genau 0,0 Prozent. Die entscheidende Frage: Ist das wirklich so schlimm? Palme mahnt zur Gelassenheit und sieht die aktuelle Regelung kritisch: „Man kann keine Gesetze machen, die an der Realität vorbeigehen. Man sollte eher darauf schauen, dass die Kinder frühzeitig fit gemacht werden, damit umzugehen.“ Wie frühzeitig, das zeigen die Zahlen: In München benutzt jeder zweite Grundschüler Whatsapp.

Es gibt Alternativen zu Whatsapp

Whatsapp mag viele Probleme mit sich bringen: Datenschutz, Hatespeach, virtuelle Cliquenbildung, Mobbing und so weiter. Dass unter 16-jährige Whatsapp benutzen, obwohl sie das streng genommen gar nicht dürfen, ist dabei aber vermutlich das geringste Problem. Viel wichtiger ist es, dass Eltern ihre Kinder über Whatsapp aufklären und sich auch über Alternativen zu Whatsapp informieren. Der 13-järhige Raphael benutzt beispielsweise auch eine Whatsapp-Alternative – aus Datenschutzgründen: „Ich habe eine andere App gefunden, Telegram heißt die und die soll sich angeblich nicht einmischen... Aber das glaube ich mittlerweile auch nicht, weil: Alle Konzerne lügen!“