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Schriftzug des Satiremagazin Titanic

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Titanic-Redakteur zeigt sich bestürzt über Fake-Tweet-Erfolg

Das Satiremagazin Titanic hat etliche Medien mit einem Tweet über das angebliche Ende des CDU-CSU-Bündnisses in die Irre geführt. Der Redakteur Moritz Hürtgen wollte damit aufzeigen, wie Online-Journalismus heute funktioniert. Werbung war auch dabei.

Als bloße Werbung will Hürtgen die Aktion aber nicht verstanden wissen. Eher als Medienkritik: Bei "MioMioGate haben wir gezeigt wie die BILD arbeitet, jetzt haben wir gezeigt, wie Online-Journalismus funktioniert", sagte Hürtgen im Interview mit dem BR. Beim MioMioGate hatte die Titanic der BILD-Zeitung falsche Schmutz-Mails über angebliche SPD-Interna zugespielt, die die BILD weitgehend ungeprüft übernahm. Auch diesmal fiel die BILD auf den Titanic-Fake herein, ebenso wie etwa die Nachrichtenagentur Reuters.

Nicht stolz auf den Erfolg

Stolz sei er auf die Aktion nicht, sagte Hürtgen: "Eher entsetzt". Der Aufwand für den Fake habe sich in sehr engen Grenzen gehalten, sagte Hürtgen: "Ich kokettiere nicht, wenn ich sage das waren 30 Minuten Arbeit."

Hürtgen hatte in der Mittagszeit in einem Tweet unter dem Account „@hrtgn“ im Namen einer fiktiven HR-Sendung geschrieben:

"+++ Breaking – Politbombe platzt in Hessen +++ Seehofer kündigt laut interner Bouffier-Mail Unionsbündnis mit CDU auf +++ Merkel informiert, PK gegen 15 Uhr +++ Details folgen!" Fake-Tweet von Titanic

Eine knappe Stunde danach klärte er seine Follower auf und warb für eine Titanic-Goldmitgliedschaft.