Bildrechte: picture-alliance/dpa

Bezahlen mit dem Handy

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Sparkassen machen Google Pay und PayPal Konkurrenz

Mitte August starten die Sparkassen ihren Service Mobiles Bezahlen. Mit der App können Kunden - genau wie bei Google Pay - in Läden mit dem Smartphone zahlen. Gleichzeitig betreibt man den Dienst Kwitt, der PayPal ähnelt.

Seit Anfang Juli ist Google Pay auch in Deutschland verfügbar. Die Sparkassen wollen beim Bezahlsystem des US-Konzerns allerdings nicht mitmachen. Man will dieses Feld selbst beackern mit einer der App namens Mobiles Bezahlen. Eigentlich wollten die Sparkassen den Dienst Ende Juli starten. Wegen technischer Probleme verzögert sich die App ein bis zwei Wochen, wie der Bayerische Rundfunk erfahren hat. Mitte August soll es aber endgültig losgehen.

Sparkassen-App soll wie Google Pay nichts kosten

Zuletzt hatte es mehrere Meldungen gegeben, die Sparkassen würden monatliche Gebühren, zum Beispiel von 50 Cent je hinterlegter Kreditkarte, verlangen. Grundsätzlich entscheidet darüber jede Sparkasse selbst. Eine BR-Kurzumfrage unter bayerischen Sparkassen ergibt jedoch ein anderes Bild. In München will man fürs Mobile Payment nichts verlangen. Auch in Nürnberg und Augsburg sind keine Gebühren geplant. Regensburg kann derzeit noch keine Auskunft geben.

Mobiles Bezahlen und Google Pay nur für Android

Beide Apps machen kontaktloses Zahlen über die (nicht ganz ungefährliche) Funktechnologie Near Field Communication (NFC) möglich. Das heißt, der Kunde hält in einem Laden das Handy in die Nähe des Bezahlterminals, dann werden die Daten automatisch auf den Leser der Kasse übertragen. Bei Google Pay beteiligen sich in Deutschland Unternehmen wie Aldi, Lidl oder Mediamarkt. Ob die Sparkassen-App von Anfang hier überall auch gleich funktionieren wird, ist noch unklar. Für die Nutzung von Google Pay und Mobiles Bezahlen, benötigt der Kunde ein Kreditkartenkonto, von dem die entsprechenden Beträge dann abgebucht werden. Beide Apps sind nur für Smartphones mit dem Betriebssystem Android verfügbar. Apple-Nutzer können prinzipiell zwar die Apple-Pay-App downloaden, damit allerdings in Deutschland noch nicht bezahlen. Meldungen wonach die Sparkassen den Apple-Dienst hierzulande einführen wollen, hat der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) inzwischen dementiert.

Mit Kwitt gegen Paypal

Seit ein paar Monaten bieten die Sparkassen auch eine App zum Geldverschicken an. Damit lassen sich kleine Beträge unkompliziert von einem Smartphone zum anderen senden, ohne dass man Kontonummern austauschen muss. Die App greift auf die im Handy gespeicherten Kontakte zu und kann Bekannten, die bei Kwitt registriert sind, direkt Geld gutschreiben. Den Dienst können mittlerweile auch die Kunden aller Genossenschaftsbanken nutzen, dazu zählen Volks- und Raiffeisenbanken, sowie die Spardabank. Eigenen Angaben zufolge, werden somit rund 90 Prozent aller deutschen Bankkunden erreicht. Die Sparkassen werden in Deutschland also zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für PayPal - das hatte kürzlich allerdings seinerseits Banken mit der Ankündigung eines eigenen Sparkontos attackiert. Eine der wesentlichen Funktionen des US-Dienstes ist ja – neben dem Bezahlen von Online-Einkäufen - ebenfalls das bequeme Verschicken von Geldbeträgen zwischen Freunden oder Familienmitgliedern.