Konzeptstudie: Eine Frau sitzt mit Smart-Brille und Tablet-Computer am Steuer eines Autos
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Konzeptstudie: Eine Frau sitzt mit Smart-Brille und Tablet-Computer am Steuer eines Autos

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Schlafen, zocken, Tanzschritte üben: Die Autofahrt der Zukunft

Dass Autos Menschen selbstständig durch die Gegend fahren, ist noch ein Zukunftsszenario. Doch schon wird darüber nachgedacht, was "Fahrer" mit der gewonnen Zeit alles machen könnten. Ein Blick zur Kultur- und Technologiemesse "South by Southwest“.

Wie sieht eine Autofahrt in der Zukunft aus? Beim Tech-Musik-Digital-Festival "South by Southwest" in Austin/Texas ist das ein Thema. Die Fahrt mit dem Auto der Zukunft ist zunächst einmal eine Frage des Vertrauens in die Technik. Denn selbst Steuern ist nicht vorgesehen.

Aber die Hände vom Steuer zu nehmen und das Fahren dem Auto zu überlassen – mit dieser Vorstellung fühlen sich noch nicht alle wohl. "Ich weiß nicht, ob ich dem trauen würde", sagt eine Messebesucherin. "Vor allem hier in Texas, so wie die hier fahren. Die benutzen manchmal keine Blinker und wechseln in der letzten Minute die Spur."

Autonomes Fahren: Erst zweite Stufe von fünf erreicht

Bis Autos komplett eigenständig durch die Gegend fahren, wird es wohl auch noch dauern. Autonomes Fahren wird in fünf Kategorien eingeteilt. Auf Stufe fünf fährt ein Auto komplett selbstständig. Der Fahrgast wird zum Passagier. Stand heute sind die meisten Hersteller gerade einmal bei Stufe zwei: Das Auto assistiert, hilft zum Beispiel die Spur zu halten, kann selbstständig Gas geben oder bremsen. Fahrer oder Fahrerin müssen den Verkehr aber im Blick behalten.

Einzig Mercedes Benz ist bereits einen Schritt weiter. Der Stuttgarter Autobauer hat in Deutschland und einem US-Bundesstaat eine Level-3-Zulassung. Fahrer oder Fahrerin dürfen sich dabei in manchen Situationen auch mal vom Verkehr abwenden. Zeitunglesen oder sich zu den Kindern auf der Rückbank umdrehen, ist also begrenzt möglich.

Zocken, lesen, Tanzschritte üben

In Zukunft aber sollen Autos zunehmend selbst übernehmen. In einigen Konzepten fehlen Lenkrad und Pedale sogar vollkommen. Das wird aber noch einige Zeit dauern. Trotzdem wird schon jetzt diskutiert, was man mit der gewonnen Zeit während der Autofahrt alles machen könnte. Die Vorstellungen der Besucher der Messe "South by Southwest" reichen von Computerspiele zocken über lesen bis hin zu Dancemoves üben. Das würde alles gehen, sofern man angeschnallt bleibt.

Eintauchen in neue Welten mittels Virtuell-Reality-Brille

Auch das Innenleben der Fahrzeuge wird sich stark verändern. "Ein Bildschirm wird sich von links nach rechts aufspannen, und wird dominierendes Element sein", sagt Markus Schäfer, Technik-Chef von Mercedes. Das Auto könnte sich so in ein Mini-Kino verwandeln. Es soll dann Filme vorschlagen, die beispielsweise perfekt zur geplanten Fahrtlänge passen.

Videos sind aber nur der erste Schritt, glaubt Rana June von "Zync", einer Firma, die Entertainment-Plattformen für Autos entwickelt. "Die Unterhaltungsangebote in Autos sollen immersiver werden", sagt sie. Der Fahrgast kann mittels Virtuell-Reality-Brille in eine Erlebniswelt eintauchen und es könnte passieren, dass auf einmal ein Zombie im Auto ist.

"Holoride" heißt beispielsweise ein von Audi unterstütztes Startup. Es entwickelt Virtuell-Reality-Computerspiele. Das Besondere: Bewegungen im Spiel sind mit Bewegungen des Autos verknüpft. Wenn das Auto eine Linkskurve macht, geht es auch im Computerspiel nach links.

Schlafen auf der Autobahn

Neben der Action soll aber auch das genaue Gegenteil bei der Autofahrt der Zukunft möglich werden, selbst wenn man ganz alleine unterwegs ist: Schlafen. Mercedes-Technik-Vorstand Markus Schäfer: "Wenn man Richtung Ende der 20er-Jahre denkt, wäre das Ziel auf der Autobahn, schlafen zu ermöglichen."

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