NFL-Training der Seattle Seahawks. Geno Smith in Aktion.
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Football in München

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American Football-Spiel in München: Vorsicht vor Ticketbetrug

Am Sonntag findet in der Münchner Allianz Arena das NFL-Saisonspiel zwischen den Tampa Bay Buccaneers und den Seattle Seahawks statt. Vor der ausverkauften Partie wollen Betrüger Geld machen. Wer einige Regeln beachtet, fällt nicht so leicht herein.

Am Sonntag findet zum ersten Mal ein Ligaspiel der National Football League (NFL) in Deutschland statt: Die Tampa Bay Buccaneers treten gegen die Seattle Seahawks in der Münchner Allianz Arena an. Der Schwarzhandel mit Tickets blüht schon seit Monaten, denn die 50.000 Eintrittskarten waren nach dem Start des Vorverkaufs im Juli in kürzester Zeit weg - wohl nicht zuletzt deshalb, weil die NFL pro Person bis zu sechs Tickets für 75 bis 155 Euro auf einmal verkaufte. Viele der Tickets landeten gleich danach auf Internet-Handelsplattformen, wo sie vielfach teurer angeboten wurden. Und wer sich etwa auf eBay umsieht, findet noch immer Angebote für viele hundert, wenn nicht tausend Euro.

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Screenshot eines eBay-Angebots für ein NFL-Ticket in München am Sonntag.

Und auch in den sozialen Medien kursieren zahlreiche Angebote, etwa über WhatsApp oder Facebook. Auf diesem Weg zu kaufen, heißt dabei aber nicht nur meist überteuerte Preise zu zahlen, sondern sich auch noch dem Risiko auszusetzen, hereingelegt zu werden - weil es die Tickets gar nicht gibt. Inzwischen warnen sich Userinnen und User gegenseitig vor den anscheinend recht zahlreichen unseriösen Angeboten.

Den Handel mit Fake-Tickets vor Großveranstaltungen beobachtet auch die Verbraucherzentrale Bayern. VZ-Rechtsreferentin Simone Buep gibt zu bedenken, dass es immer heikel ist, wenn man sich auf einen Kauf von einer anderen Privatperson einlässt. Hier gibt es keine Haftung und manche Accounts und ihre Hintermänner sind so schnell verschwunden, wie sie zuvor auftauchten.

Tipp 1: Nicht gegen Vorkasse kaufen

Wer das Risiko eines Privatkaufs dennoch eingehen möchte, um doch noch ins Stadion zu kommen, sollte sich auf keinen Fall auf Vorkasse einlassen. Am besten wäre ein Kauf über Kreditkarte, weil sich dabei die Zahlungen zurückholen lassen. Allerdings werden private Verkäufer selten Bezahlungen via Visa, American Express oder ähnliche Unternehmen annehmen können, denn dafür muss man einen entsprechenden Vertrag mit einer Bank abgeschlossen haben. Simone Buep empfiehlt deshalb, auf einer Bezahlung via Paypal oder Klarna zu bestehen. Diese Zahlungsdienstleister könne man dann nachher zumindest einschalten und sie im Betrugsfall auffordern, etwas zu unternehmen. Wenn man den Vorfall bei der Polizei angezeigt habe, seien die Zahlungsunternehmen sogar dazu verpflichtet, tätig zu werden, erklärt die Verbraucherschützerin.

Tipp 2: Finger weg von vermeintlichen Schnäppchen

Wenn ein NFL-Ticket auf eBay oder anderen Plattformen im Schnitt für 500 Euro gehandelt wird, dann ist das – so bitter es ist - der aktuelle Preis. Wer deutlich darunter anbietet, tut das womöglich, weil es es gar kein Ticket gibt, das er oder sie verschicken könnte. Schnäppchen auf dem Schwarzmarkt sind also mit besonders großer Vorsicht zu genießen.

Tipp 3: Mit Anbietern Kontakt aufnehmen

Vielleicht ist das der wichtigste Ratschlag: Am besten wäre es, mit dem Verkäufer oder der Verkäuferin zu telefonieren. Der persönliche Eindruck ist noch immer der beste Gradmesser dafür, wie seriös das Gegenüber ist, wie Verbraucherschützerin Buep betont. Auch aus Mails oder WhatsApp-Antworten lässt sich Einiges zwischen den Zeilen herauslesen. Wer sich dagegen stumm stellt und nicht kommunizieren will, von dem sollte man besser nichts kaufen.

Wer sich an diese drei Tipps hält, kann das Risiko, in die Falle zu tappen, eingrenzen. Endgültige Sicherheit gibt es aber bei einem Privatkauf übers Internet nie. Insofern wäre vielleicht der allerbeste Tipp: auf nächstes Jahr warten - wenn die NFL wieder nach München kommt.

Am Sonntag findet zum ersten Mal eine offizielle Partie der US-Profiliga in Deutschland statt. Die NFL will expandieren und macht in der Allianz Arena in München Werbung für ihr Produkt.
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Am Sonntag findet zum ersten Mal eine offizielle Partie der US-Profiliga in Deutschland statt.

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