Eine französische App versucht, eine Konkurrenz zu Instagram, Snapchat und anderen Social Media-Apps aufzubauen. Erfolg hat sie damit bisher vor allem bei jungen Menschen in Frankreich, dem Vereinigten Königreich und den USA.
Was ist BeReal?
Das Ziel von BeReal ist es, einen spontanen Schnappschuss aus dem eigenen Alltag zu senden — und diesen möglichst unverfremdet mit seinen Freunden zu teilen.
Anders als Apps wie Instagram will BeReal seine Nutzer nämlich dazu ermuntern, spontane und unerwartete Bilder zu machen anstatt Posts von langer Hand vorzubereiten. Dazu erhalten Nutzer von der App einmal am Tag eine Aufforderung zu einer zufälligen Uhrzeit. Anschließend hat man zwei Minuten Zeit, ein Foto zu schießen und hochzuladen.
Anschließend kann man sich die Posts seiner Freunde anschauen: BeReal zeigt die Bilder von Kontakten erst an, wenn man selbst etwas hochgeladen hat.
Wie erfolgreich ist BeReal?
BeReal positioniert sich als Antidot zum Perfektionismus von Instagram und TikTok: Hier sollen User einfach sie selbst sein können. Das Rezept funktioniert bisher vor allem an Universitäten, wo sie von jungen Nutzern zum Teilen langweiliger Alltagsaktivitäten genutzt wird.
Obwohl die App bereits Ende 2019 veröffentlicht wurde, ist sie erst in den letzten Wochen zu einem größeren Phänomen geworden. In den USA, dem Vereinigten Königreich und Frankreich war die App nach Instagram, Snapchat und Pinterest im ersten Quartal 2022 die beliebteste Social Media-App.
Hype-Apps kommen und gehen
Die Idee von BeReal mag in dieser Form neu sein — doch auch andere Websites und Apps experimentieren in den letzten Jahren mit künstlicher Verknappung. Das bedeutet, anstatt endlose Feed- und Post-Möglichkeiten anzubieten, wird die Nutzung der App bewusst eingeschränkt.
Andere Beispiele sind etwa das Rätsel-Spiel Wordle, welches nur ein Rätsel pro Tag anbietet und die App Poparazzi, welche letztes Jahr eine Instagram-Alternative ganz ohne Filter und Selbstinszenierung etablieren wollte. Viele solcher Apps sind jedoch schnell wieder verschwunden, sobald der Hype um sie verflogen ist. Ob das bei BeReal ähnlich sein wird, muss sich noch zeigen.
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