Pressefoto des "Spacetop" genannten Geräts bestehend aus Laptoptastatur und AR-Brille.
Bildrechte: Sightful Inc. / sightful.com

Ein 100-Zoll-Bildschirm auf dem Nasensteg: So bewirbt das Start-up Sightful sein "Spacetop" genanntes Set aus Tastatur und AR-Brille.

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Laptop ohne Bildschirm: Arbeiten wir so in Zukunft?

In der Tiefe des Raums: Apple stellt wohl bald sein erstes XR-Headset vor und ein Start-up präsentiert den ersten Laptop mit Augmented-Reality-Brille anstelle eines Bildschirms. Die einstige Zukunftsvision scheint tatsächlich Realität zu werden.

"Der 100-Zoll-Laptop, der in Ihren Rucksack passt" – so bewirbt das israelische Start-up Sightful seinen "Spacetop": Also einen Laptop, bei dem Tastatur und Bildschirm eben nicht nur im namensgebenden Schoß sitzen. Per Augmented-Reality-Brille wird das Display stattdessen mitten in den Raum hinein projiziert und zwar nur für einen selbst sichtbar.

Der Laptop ohne Bildschirm

Ein offizieller Marktstart für dieses noch experimentell anmutende Produkt ist noch nicht bekannt. Wer den "Spacetop" ausprobieren will, kann sich derzeit während einer Art Early-Access-Phase als Testkunde registrieren und bewerben. Bis diese Technologie im Alltag ankommt, kann es also noch etwas dauern.

Augmented Reality: Das macht man also damit!

Was den "Spacetop" aber jetzt schon so spannend macht, ist die Tatsache, dass er Augmented Reality (AR) endlich einen Nutzen verspricht. Denn der anfängliche Hype um AR schlug Ende der 2010er-Jahre schnell in Ernüchterung um, als sich mit "Pokémon Go" (im weitesten Sinne einer Art AR-Schnitzeljagd) nur eine AR-Anwendung wirklich beim Endverbraucher durchsetzen konnte. Mit neuer Technologie wurde erst Mal wieder nur gespielt, wie so oft.

Buchstabensalat: Das sind AR, VR und XR

Kurze Begriffsklärung: Augmented Reality bezeichnet die Erweiterung, also Augmentierung der Realität durch zusätzliche digitale Inhalte. Ein Instagram-Filter ist im Prinzip also ebenso Augmented Reality (mit dem Smartphone als Hilfsmittel), wie der virtuelle Bildschirm des "Spacetop" (per Brille).

Darin besteht der große Unterschied zur Virtual Reality (VR), bei der die Brille – stark vereinfacht – nicht durchsichtig ist, sondern eine in sich geschlossene, virtuelle Umgebung zeigt. Beides wiederum, also AR und VR, werden oft unter dem Oberbegriff Extended Reality (XR) zusammengefasst.

Eine Lösung, für die es lange kein Problem gab

Lange Zeit galt Augmented Reality als technische Lösung für ein Problem, das eigentlich niemand hatte: Google Glass und die Snapchat Spectacles waren nur zwei der vielen Produkt-Fails beim Versuch, AR irgendwie vermarktbar zu bekommen. Doch die Gerüchte verdichten sich, dass mit Apple sehr bald ein neuer Big Player eine digitale Brille an den Start bringt.

Apple macht ernst im XR-Business

Schon letztes Jahr rechneten Beobachter damit, dass Apple sein AR-/VR-Headset offiziell vorstellt, diesen Juni dürfte es nun soweit sein. Wie 9to5Mac berichtet, hat der Apple-Konzern kürzlich den Begriff "xrOS" patentieren lassen, was der üblichen Apple-Nomenklatur zufolge auf ein Betriebssystem für Extended Reality hinweist. Das vermutlich "Reality Pro" genannte Headset dürfte zum Einstieg etwa 3.000 US-Dollar kosten und frühestens zum Weihnachtsgeschäft erhältlich sein.

Bildrechte: Antonio deRosa
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So könnte das XR-Headset von Apple aussehen – eine Studie von Designer Antonio deRosa

Alles steht und fällt mit dem praktischen Nutzen

Bloomberg zufolge wird das Apple-Headset sowohl auf AR als auch VR setzen: Der Modus lässt sich mit dem Dreh eines Rädchens einfach umschalten. So wird es auch hier möglich sein, sich den Bildschirm des eigenen Laptops mitten in den Raum hinein projizieren zu lassen – dazu werde noch an einer Technologie gearbeitet, "Benutzer mitten in der Luft mit den Händen tippen zu lassen." Entscheidend wird bei aller Innovativität aber sein, ob es zur Markteinführung des neuen Headsets auch Software-Anwendungen geben wird, die in Verbindung damit einen praktischen Nutzen haben.

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