Bitcoin vererben — nicht ganz so einfach
Bildrechte: picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose

Bitcoin vererben — nicht ganz so einfach

    Kryptowährungen: Wie kann man Bitcoin vererben?

    Bitcoin und andere Kryptowährungen können viel Geld wert sein — doch wie kann man sicherstellen, dass Hinterbliebene im Todesfall auch etwas davon haben?

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    Bitcoin, Ether und andere Kryptowährungen sind eine noch junge Technologie. Der erste Bitcoin entstand im Jahr 2009, doch ein breites Publikum wurde erst in den vergangenen fünf Jahren auf die Blockchain-Technologie aufmerksam. In dieser Zeit ist der Wert vieler Coins massiv gestiegen, und auch wenn die Preise aktuell weit unter den Höchstwerten aus dem Jahr 2020 liegen, kann ein Wallet mit Kryptowährung viel wert sein. Wie kann man also sicherstellen, dass die Hinterbliebenen etwas davon haben?

    Was ist beim Bitcoin-Vererben anders?

    Ein wichtiger Aspekt bei Kryptowährungen: Das, was man beim Vererben weitergibt, ist nicht der Gegenstand selbst, sondern der Zugang dazu.

    Denn anders als traditionelle Währung oder Wertpapiere können Bitcoin und andere Kryptowährungen schnell einmal verloren gehen, wenn man nicht aufpasst. Grund dafür ist, dass Kryptowährungen dezentral gespeichert werden — und es gut sein kann, dass kein Intermediär in der Lage ist, die Kryptowährung ihrem rechtmäßigem Besitzer zu übergeben, selbst wenn sie ihm zusteht.

    Deshalb stellt sich beim Vererben von Kryptowährungen gleich eine wichtige Frage: Kommen meine Erben überhaupt an die Währung heran?

    Ein Wallet vererben

    Eine einfache Methode, Kryptowährungen aufzubewahren, ist in einem privaten Wallet, das beispielsweise auf dem Computer oder auf einem USB-Stick abgespeichert ist. Ein solches Wallet ist in der Regel durch einen komplexen Zugangscode gesichert. Die Gefahr dabei: Ist der Zugangscode einmal weg, kann es schwer bis unmöglich sein, an die Bitcoins heranzukommen.

    Die einfachste Methode, sicherzustellen, dass die Hinterbliebenen das Wallet auch öffnen können, ist also, Art des Wallets und Zugangscodes genau zu vermerken — beispielsweise als Teil der Nachlassverwaltung.

    Auch technische Lösungen gibt es: Einige Passwortmanager wie BitWarden und LastPass bieten eine "Emergency Access"-Funktion an, mit der Hinterbliebene nach einer bestimmten Zeit automatischen Zugriff auf die Daten des Verstorbenen erhalten können — darunter auch alle Informationen zum Krypto-Wallet.

    Ein Krypto-Konto vererben

    Anders sieht es aus, wenn man die Kryptowährung nicht selbst abspeichert, sondern beispielsweise von einer Online-Börse wie Coinbase oder Kraken verwahren lässt.

    Diese Krypto-Börsen ähneln Direktbanken, allerdings sind sie weit weniger reguliert als Banken. Ist die Krypto-Börse pleite oder wird gehackt, können im schlimmsten Fall auch die eigenen Anlagen weg sein.

    Im persönlichen Todesfall haben Kryptobörsen jedoch einen Vorteil: Angehörige können mit ihnen in Kontakt treten und nach Vorlage von Sterbeurkunde und anderen Dokumenten die Kontrolle über das Konto des Verstorbenen erhalten — ähnlich wie bei einem Social Media-Profil.

    Wie wird ein Bitcoin-Erbe besteuert?

    Sobald es um die Besteuerung des Erbes geht, sind Kryptowährungen letztlich nicht anders als Sachgegenstände und Aktien zu bewerten. Auch wenn nur ein Zugang zu einem Wallet vererbt wird, hat dieser Zugang einen gewissen Wert — nämlich den Wert der Kryptowährungen, auf die man damit Zugriff erhält.